Am Samstag fuhr ein Team aus Betreuern und Erfindern des signo-Erfinderclubs im SchülerForschungsZentrum Nordhessen auf Einladung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie zur weltweit größten Erfindermesse iENA2010 nach Nürnberg.
Wir besichtigten die Werke "echter" Erfinder, von professionellen zu Hobby-Erfindern, aber auch von Schülergruppen, die kleine eigene und spannende Ideen realisiert haben. Leider waren auch einige wenige Esoteriker den Organisatoren durch die Maschen gegangen, anders kann man jemanden, der ein neues Lichtmodell über zerplatzende Moleküle entwickelt, nicht bezeichnen.
Auffallend waren viele Teams aus asiatischen Ländern und den ehemaligen Ostblockländern.
Fazit: Viele usnere Projekte erfinden wohl ganz nebenbei interessante Sachen. Wir sollten uns mehr um Gebrauchsmusterschutz und Patente kümmern...und vielleicht uns auch mal auf einer Erfindermesse präsentieren.
Am späten Nachmittag bummelten wir dann durch die Altstadt, bestiegen die Burg und besuchten ein Lokal mit typisch fränkischen Speisen...
Von den Betreuern waren dabei: Jörg, Ilian, Lucas, Philipp J., Flo, Heiko sowie KP und von den Schülern Nick, Malte und Adrian.
Es hat sich einiges geändert im SchülerForschungsZentrum Nordhessen der Universität Kassel an der Albert-Schweitzer-Schule, so lautet jetzt unser offizieller Name (Kurzform SFN).
Wir haben für drei unterschiedliche Altersgruppen drei Termine:
KidsClub (Klasse 5 und 6): Dienstags 14.00 - 15.30 Uhr mit 42 Teilnehmer/innen in 13 Projekten
JuniorClub (Klasse 7 und 8): Freitags 13.45 Uhr bis 15.30 Uhr mit 35 Teilnehmer/innen in 11 Projekten
PhysikClub (ab Klasse 9): Freitags ab 15.00 Uhr bis mindestens 18.00 Uhr, 91 Teilnehmer/innen in 36 Projekten
Insgesamt bieten wir also für 168 Personen 60 Projekte aus allen Bereichen der MINT - Fächer an.
Zusätzlich gibt es donnerstags Vorträge (und auch Forschungszeit), finden freitags nach 18.00 Uhr kleine Kurse und Vorträge statt und zwischen 17.45 Uhr und 18.15 Uhr berichten immer einige Teams vom Stand ihrer Arbeit.
An den folgenden Projekten könnte noch jemand mitarbeiten:
Tarnkappenphysik (Oberstufe)
Optimierung von Solarzellen (Oberstufe)
Biolumineszenz (Klasse 6 ,7,8)
Abschirmung von Magnetféldern (Klasse 7,8)
So war es übrigens be ESOF 2008: Hier klicken!
Damals wurden wir im Rahmen des NaT Working Preises eingeladen, diesmal durch den NaT Working -Botschafter.
Do, 1.7.:
Mittags ging es los. Mit zwei PKWs fuhren Jög, Ilian, Flo, Lucas und KP nach Stuttgart zu einem Empfang bei der Robert-Bosch-Stiftung. Über 40 NaT - Worker wurden zu einem Besuch der größten Wissenschaftstagung Europas eingeladen. In Turin treffen sich 5000 Wissenschaftler und Gäste zu gemeinsamen Workshops und Diskussionen.
Aus Kassel sind noch zwei Mitglieder von Science Bridge gekommen.
Fr, 2.7.:
Am Freitag ging es dann um 7.00 Uhr mit dem ESOF - Bus von Stuttgart nach Turin.
Dank der perfekten Organisation kamen wir nicht nur pünktlich zur Eröffnungsfeier, sondern brauchten uns auch um nichts zu kümmern: Teilnehmerausweise, Einladungen zum täglichen Mittagessen und zu zwei großen Events, eine Netzkarte für Turin lagen bereit und nach einem kurzen Besuch im klimatisierten Hotel (draußen waren es 34°) ging es in das riesige Kongresszentrum.
Viele Eröffnungsreden (u.a. eine Videobotschaft des Staatspräsidenten) und dann ein spannender Vortrag rundeten den Abend ab.
Vortrag von Jukia Fischer, Göttingen: Über das tierische Bewusstsein (Animals Minds talk)
Das zunehmend notwendige soziale Wissen hat zu einer Vergrößerung des Gehirns geführt. Tiere haben eine reichliche Repräsentation der Welt, aber sie reden nicht darüber...
Um 21.00 Uhr war es immer noch 31° heiß, wir gingen zu Fuß zum Hotel zurück, hatten unterwegs interessante Begegnungen und eine schmackhafte Pizza.
Sa, 3.7.:
Am frühen Morgen konnte man kurz das Fenster öffnen, da die Außentemperatur in etwa der Zimmertemperatur entsprach (die Klimaanlage hatte auch schon mal kältere Zeiten erlebt...).
Von 9.00 - 11.45 Uhr besuchten wir die Quantenmechanik Veranstaltung. Es gabe fünf Vorräge, leider waren einige davon sehr schlecht (mit Text vollgeschriebene PP-Folien, die in einem Wahnsinnstempo verlesen wurden...). Aber es gab auch interessante Vorträge. So diskutiert man zur Zeit eine übergeordnete Theorie, die klassische und quantenmechanische Sichtweise als Grenzfall enthält. Der Streit zwschen Einstein und Bohr ist hochaktuell.
Spannend war dann danach ein Vortrag über die Entstehung und Bedeutung des menschlichen Altruismus: Wahre Selbstlosigkeit gibt es nicht.
Nach der Mittagspause besuchten wir u.a. einen Workshop zur Elementarteilchenphysik, bei dem auch die kulturellen und technischen Innovationen der Grundlagenforschung diskutiert wurden.
Am Nachmittag besuchten wir dann die vielen Ausstellungen und Präsentatonen oder sahen das WM Spiel gegen Argentinien an einem deutschen Stand.
Ein Bummel durch die Altstadt und das Abendessen in einer außergewöhnlich guten Pizzeria (so schmeckt´s halt nur in Italien) rundeten den Tag ab. In der Altstadt gab es "Science in the City", wissenschaftliche Institute präsentierten sich im Rahmen von ESOF 2010.
So, 4.7.:
Heute haben wir uns aufgeteilt und dadurch mehrere parallele Workshops besuchen können und uns dann gegenseitig berichtet.
KP war in einer Session über Neutrinophysik, bei der in 5 tollen Vorträgen aktuelle und zukünftige Aspekte der Forschung diskutiert werden: Man wird versuchen hochenergetische Neutrinos dadurch nach zu weisen, dass man die von ihnen erzeugten Schalldruckänderungen in Wasser registriert.
Jörg und Ilian haben sich über die Verbindung von Forschen und Schule informiert. Lucas hat sich mit der Dynamik von Epedemien beschäftigt und Flo über die Nutzung von Windenenergie. An den Titeln sieht man die riesige Bandbreite von ESOF.
Die dringend notwendige Mittagspause verbrachten wir aber im kimatisierten Kongressbereich.
Am Nachmittag waren wir dann in einer Vorlesungsreihe über mathematische Aspekte des Raumes (hörenswert war vor allem ein russischer Mathematiker), danach gab es eine Session über die Anwendung der Synchrotronstrahlung und der Antiprotonenstrahlung u.a. im medizinischen Bereich.
Ein anstrengender Tag, denn alle Vorträge und Diskussionen waren wie immer in Englisch.
Am Abend war dann die große ESOF Party im Hof eines alten Schlosses, mt Buffet und Musik (und vielen Seifenblasen...).
Heute haben wir auch viele Kontakte zu Wissenschaftlern und Pädagogen geknüpft, die ein oder andere Einladung nach Kassel ist erfolgt.
Da das hoteleigene Internet seinen Geist aufgegeben hat, erfolgt die Fortführung des Berichtes erst auf der Heimfahrt.
Mo, 5.6.:
Die erste Sitzung, an der viele von uns teilnahmen, behandelte Lernstrategien und ihre Anwendung auf Roboter: Sie lernen während des aktuellen Verhaltens (Ausprobieren), durch Imitieren, aktives Erkunden und aus wenigen Beispielen.
Danach haben sich die Clubler wieder auf verschiedene Veranstaltungen verteilt: Konfliktlösung und Kooperation in einem Insektenstaat, Dunkle Materie und Dunkle Energie, Tauchgeräte und Sensoren für die Ozeanographie so wie die Entstehung des Universums.
Gerade an die letzte Sitzung wurden große Erwartungen geknüpft, wurde doch die Erstveröffentlichung des ersten vollständigen Himmelsscans vom Plancksatellit angekündigt.
Das Bild wurde auch gezeigt und mit viel spontanem Applaus bedacht.
Leider war diese Sitzung eine der (eher wenigen) Sitzungen, bei denen die drei Referenten extrem schlecht bis unerträglich waren. Wenn drei Referenten teilweise identische Folien benutzen und identische Informationen geben, ihr Vortrag sich auf das Vorlesen der mit Text zugestopften Folien
beschränkt, ihr Englisch schlechter als das eines durchschnittlichen Kellners ist, dann wird die Schmerzgrenze überschritten. Der nicht professionelle Umgang mit einem Mikrophon (man spricht da hinein…, nicht vorbei und man schreit da auch nicht hinein) und ein Folienwechsel im Sekundentakt würde jedem Abiturienten ein Nichtbestehen der Präsentationsprüfung bescheren. Zum Glück haben wir schnell gelernt, Sitzungen mit einer zu großen Zahl von Referenten aus einem bestimmten Land zu vermeiden…..
Insgesamt aber war ESOF eine ausgezeichnete Erfahrung mit einem weit gestreuten Angebot und vielen sehr guten
Veranstaltungen.
Um 18.00 Uhr hielt dann Prof. Zeilinger einen ausgezeichneten Vortrag über die Entwicklung und den aktuellen Stand der Quanteninformationstheorie.
Am Abend fuhren wir dann zum ESOF Youth Festival, bei dem Ilian in gewohnt professioneller Art die Projekte der Bosch-Stiftung vorstellte.
Di, 7.7.:
Der letzte Tag war, teilweise durchgehend, von 9.00 Uhr bis 18.00 Uhr mit Vorträgen
vollgestopft.
Einige Beispiele:
- Die Entwicklung der Photovoltaik bis hin zu Wirkungsgraden von 50%
- Untersuchung von biologischen Prozessen mit Hilfe der Synchrotronstrahlung u.a. Bakterien, die Nanomagnete produzieren und Sandwümer, die Calzitbälle ausscheiden, in denen Schadstoffe (wie Blei) eingelagert sind.
- Aussage und Bewertung von Klimamodellen, auch in Hinblick auf politische Umsetzung
- Das Ende des Petroliumzeitalters:
Insgesamt 60 Personen waren anwesend, als die Kinder der Klassen 4 bis 6, die an der Ferienakademie des SchülerForschungsZentrums Nordhessen SFN teilgenommen haben, ihre Projekte und Experimente präsentiert haben.
Ein gemeinsames Mittagesssen in der Schulmensa schloss die erfolgreiche Woche ab.
Jörg Steiper hat zusammen mit Mechthild Sittig-Zerfass diese erste Ferienakademie des SFN organisiert.
In der letzten Ferienwoche trafen sich täglich von 9.00 Uhr bis 13.00 Uhr 18 Kinder aus verschiedenen nordhessischen Schulen, um gemeinsam spannende Experimente zu machen und zu hinterfragen. Ein gemeinsames Mittagessen beendete jedes Treffen.
Am Montag ging es um Schwimmen und Schweben in Flüssigkeiten, am Dienstag stand die Erkundung des Luftozeans auf dem Programm, am Mittwoch wurden fliegende Objekte untersucht und am Donnerstag diverse Raketenantriebe erforscht.
Am Freitagvormittag wurde dann die Präsentation vorbereitet und anschließend den Eltern und Freunden die wichtigsten und schönsten Experimente gezeigt und erklärt.
Tobias und Clemens, vom Sand-Jet Team des PhysikClubs erläuterten dann ihr Projekt und alle Besucher durften einmal in flüssigen Sand fassen.
Am Ende bekamen alle ein Teilnehmerzertifikat und ein Laborbuch, in dem die Experimente zusammengefasst und erklärt waren.
Spaß haben, Naturwissenschaften betreiben, spannende Sachen machen und viel Lernen...das alles passt bestens zusammen...die Ferienakademie hat es gezeigt.
Bidler in der Bildergalerie zum Downloaden und vergrößert!
Einen Bildbericht als pdf findet man hier: Bildbericht als pdf hier klicken!
Die Ausstellung "Die Weltmaschine" wird ab Ende Juli für zwei Monate im Technikmuseum Kassel zu sehen sein, dort finden auch Führungen und Vorträge durch die Mitarbeiter des PhysikClubs statt.
2011 findet dann der nächste Schülerkongress im Technikmuseum statt.
NaWi – Schülerkongress 2010
Mittwoch, 24.6.:
Um 13.00 Uhr begann der Aufbau. Zuerst wurden Getränke und Verpflegung, dann Tische und Stellwände geholt. Dazu standen uns zwei Transporter zur Verfügung. Um 14.00 Uhr kam dann der 14 m lange LKW mit der LHC – Ausstellung, leider ohne Laderampe.
Aber eine am Bahnhof ansässige Firma half uns aus und um 15.00 Uhr konnten wir mit dem Entladen und dem Aufbau der LHC – Ausstellung beginnen.
Bis fast Mitternacht brauchten wir, dann waren alle Tische, Stellwände aufgestellt und alle elektrischen Anschlüsse gelegt.
800 m² Ausstellungsfläche, dazu 50 m² im Außenraum und 150 m² Fläche für Vorträge, Chemietheater und Kurse standen uns zur Verfügung.
Donnerstag, 25.6.:
Um 7.30 Uhr haben sich alle Schüler/innen des PhysikClubs und des Junior-Clubs an der ASS getroffen und ihre Projekte und Geräte entweder zum Bahnhof getragen oder in unseren Transporter geladen, der sie dann zum Ausstellungsgelände gebracht hat.
Dort begann um 8.30 Uhr der Aufbau der 70 PhysikClub- Projekte, später kamen dann die externen Aussteller hinzu (XLAB, Science Bridge, LoLa, Biolabor, Max-Eyth-Schule, Filchner Schule Wolfhagen, Technikmuseum, Physik Uni Kassel, Sternwarte Calden u.v.a.)
Um 14.00 Uhr gab KP Haupt ein Telefoninterview für das Nordhessenjournal und dann kamen auch die ersten Gäste.
Eröffnet wurde der Kongress durch die Stadträtin Frau Bergholter. Herr Rupprecht vom Staatlichen Schulamt, der Schulleiter Herr Alsenz und Herr Griesel vom Technikmuseum sagten Grußworte.
Nach einer „Promi-Führung“ durch die Ausstellung hielt dann Prof. Quadt (Göttingen) seinen Eröffnungsvortrag im Tagungszentrum.
Danach gab es schon zwei Einführugnsvorträge in die LHC - Ausstellung "Die Weltmaschine".
Am Abend hielt Prof. Ehresmann den zweiten Vortrag im Tagungszentrum und danach gab es für alle Mitarbeiter/innen ein Grillfest neben den Gleisen des Kulturbahnhofs, der ein tolles Ambiente mit untergehender Sonne bot.
Bis Mitternacht musste dann noch das Tagungszentrum für den Freitag umgestaltet werden.
Freitag, 25.6.:
Um 7.30 Uhr begannen wir mit den Vorbereitungen, ab 8.00 Uhr kamen zahlreiche Schulklassen. Alle 30 Minuten gab es Einführungsvorträge in die LHC – Ausstellung.
Insgesamt waren etwa 200 Personen als Mitwirkende beim Schülerkongress beteiligt. Mindestens 1000 Gäste kamen zusätzlich zum Besuch!
Um 10.00 Uhr kam dann die Staats-Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Frau Kühne-Hörmann, im ältesten noch fahrbereiten VW – Käfer Deutschlands zu Besuch. Sie wurde vom „Chemie-Theater“ der Theodor-Heuss-Schule, Homberg begrüßt und dann durch die Ausstellung geführt.
Von 9.00 Uhr bis 13.00 Uhr gab es für 30 angemeldete Schülerinnen und Schüler eine Masterclass in Elementarteilchenphysik und nach 11.00 Uhr besuchten viele Gäste die Aufführungen des Chemie-Theaters.
Um 19.00 Uhr gab es dann den gut besuchten Abschlussvortrag über die Zeitentstehung beim Urknall, parallel dazu begann der Abbau der Ausstellung (gestärkt durch 300 Brötchen…), um 21.00 Uhr war das meiste erledigt, aber bis 23.00 Uhr und am Samstag von 10.00 Uhr bis 14.00 Uhr wurden die restlichen Abtransporte von Tischen durchgeführt.
Es folgen nun einige Bilder vom Kongress: