Aus über 80 Bewerbungen für den höchstdotierten deutschen Preis, der für die Förderung der Beziehung zwischen Wissenschaft und Schulen vergeben wird, wurden 17 Projekte, darunter das SFN zur Begutachtung eingeladen.
Heute haben wir erfahren, dass aus diesen 17 Projekten insgesamt 9 für den Preis nominiert worden sind, das SFN ist darunter. Aus 80 tollen Projekten zwischen Schule und Uni ausgewählt zu sein, und zu den 9 besten zu gehören, ist schon eine große Ehre.
Am 5.12. wird in einer Feier in Berlin bekannt gegeben, welches der neun Porjekte einen Preis gewonnen hat.
Wir zeichnen Teams aus Wissenschaftlern und Lehrern aus, die in ihren Projekten das Wissen der Forscher, die Expertise der Lehrer und die Neugier der Schüler zu einer neuen Form des Lernens verbinden. Getreu dem Motto „Achtung, fertig, forschen!“ wollen wir Anstöße geben, selbst Kooperationen aufzubauen. Von den Erfahrungen der ausgezeichneten Projekte sollen alle profitieren, die Schüler an Naturwissenschaft und Technik heranführen." (Bosch-Stiftung)
Vor 100 Jahren entdeckte Hess die kosmische Strahlung. Er stieg mit einem Ballon bis auf 5000 m Höhe und zeigte, dass die ionisierende Strahlung mit der Höhe zunimmt.
Ein Jahrhundert später zeigten 30 Schüler/innen aus Nordhessen, angeleitet durch Prof. Quadt aus Göttingen, dass die kosmische Strahlung vom Keller bis zum Dachgeschoss des SFN immer intensiver wird. Sie benutzten den Müonenzähler Kamiokanne und zwei Szintillationszähler, die vom Netzwerk Teilchenwelt zur Verfügung gestellt wurden.
Am Vormittag wurden die Jugendlichen zwischen 11 und 19 Jahren in die Theorie der kosmischen Strahlung und der Messtechnik eingewiesen. Bei einem gemeinsamen Mittagessen konnten sie in einem Film aus dem Jahr 2003 den Werdegang der ersten Jugend forscht Arbeit im damaligen PhysikClub (Nachweis kosmischer Strahlung durch einen Müonendetektor) sehen und wurden von einem der damaligen Schüler über den Ablauf und die Messergebnisse der Arbeit informiert.
Schon in den Wochen vor den Sommerferien haben wir "probeweise" im SFN gearbeitet, der Schülerkongress und die Ferienakademie waren der gut bestandene Härtetest...und nun hat der Alltag begonnen...
Inzwischen haben sich unsere Teams gebildet und angemeldet.
Die Rekordzahlen sind:
99 Teilnehmer/innen mit 44 Projekten im ScienceClub aus 19 nordhessischen Schulen
69 Teilnehmer/innen mit 28 Projekten im JuniorClub aus 7 nordhessischen Schulen
Im KidsClub sind 52 Kinder, die in 6 verschiedenen Kursen forschendes Lernen betreiben,
insgesamt haben wir Anfang September 220 Teilnehmer/innen.
Hinzu kommen noch die Teilnehmer/innen am Mädchenkurs LOLA und am Chemie/Biologiekurs, der nach den Herbstferien im SFN stattfindet.
Viele Projekte haben schon mit der Arbeit begonnen, und bei manchen sieht es zwar aus wie Spielen mit Puppen, aber dahinter steckt moderne Technologie eines intelligenten Stromnetzes....
Wir haben aber auch ein interessantes Rahmenprogramm, das ebenfalls begonnen hat:
Am philosophischen Frühstück nahmen 11 Personen aus 5 Generationen an einem interessanten Gespräch über Moral in selbstorganisierenden Systemen statt.
Am ersten Einführungsabend für die Sternwarte kamen fast 20 Personen, die neugierig auf die Bedienung der Fernrohre waren. Ein weiterer Einführungsabend für eine zweite Gruppe, bei der wir auch schon fast 20 Anmeldungen haben, wird folgen.
Und am Samstag, 1.9. besichtigten 180 Personen vom Unterstufenfest der benachbarten Schule das SFN und beobachteten die Sonne in der Sternwarte.
Philosophisches Frühstück auf unserer Dachterrasse
Einführung in die Sternwartenarbeit
Smart Grid im Puppenhaus
Am 19.9. fand der IT Kongress "KNOW IT" im Kasseler Rathaus statt. Schüler und Azubis referieren für Schüler und Azubis! Dabei können sich Jugendliche über IT-Ausbildungsmöglichkeiten in der Region informieren. Der Kongress ist eine Plattform zum Wissensaustausch und zur beruflichen Orientierung im IT - Bereich.
Im Magistratssaal des Rathauses stellten Anselm, Luca, Paul, Malte, Nick und Johann ihre Informatikprojekte vor, die sie im SFN durchführen.
Das National Youth Science Camp, kurz NYSC, ist ein regierungsgestütztes Sommerprogramm im Camp Pocahontas, in Pocahontas County, im US Bundesstaat West Virginia. Es ist ein vierwöchiges Feriencamp mit wissenschaftlichem Hintergrund. Das NYSC besteht nur seit 49 Jahren. Das besondere am NYSC ist, dass es für alle Teilnehmer komplett kostenfrei ist. Die Regel dort besagt, dass aus jedem Bundesstaat zwei der besten High School Absolventen am NYSC teilnehmen sollte. Weiterhin gibt es jedes Jahr internationale Teilnehmer. Die teilnehmenden Länder wechseln fast jährlich. Vornehmlich nehmen südamerikanische Länder teil. Aber auch China und eben Deutschland. Die deutschen Teilnehmer werden von „Jugend forscht“ ausgewählt. Internationale Campteilnehmer sind sehr wichtig für das NYSC, da sie andere Kulturen mit ins Camp bringen.
Genauso wichtig ist es internationale Betreuer im Camp zu haben, da sie häufig einen besseren Zugang zu den internationalen Teilnehmern haben als die US Betreuer, weil sie eventuell besser verstehen können, wenn zum Beispiel Probleme wie Heimweh auftreten.
Im Camp werden Vorträge von verschiedenen namenhaften Personen gehalten. Dieses Jahr zum Beispiel wurde der Eröffnungsvortrag vom MIT Präsidenten gehalten. Jeden Tag werden zwei dieser sehr interessanten Vorträge gehalten und liefern so einen breiten Umfang an Informationen von Herzchirurgie bis zum Astronautendasein.
Weitere Aktivitäten während der Campzeit sind 3 Wanderungen mit Übernachtung auf dem Weg, ein drei Tagesausflug nach Washington DC mit der Teilnahme an einem festlichen Lunch zusammen mit US Senatoren, und einige kleine Ausflüge in die unmittelbare Umgebung des Camps, wie zum Beispiel das National Radio Astronomy Observatory.
Ich selbst war im Jahr 2007 ein Teilnehmer des NYSC und hatte seither den Wunsch wieder dorthin zurückzukehren. Dieses Jahr wurde ich nun nach meiner Bewerbung ausgewählt als Betreuer am NYSC 2012 teilzunehmen. Meine Postition hier war „Unit Leader“, was bedeutet, dass ich der Leiter eines Blockhauses war. Ich war also für 30 der 120 Teilnehmer und fünf Betreuer verantwortlich. Teil meiner Aufgabe war es, die Teilnehmer jeden Morgen dazu zu bewegen aufzustehen, und sie zu ihren Unterrichten und Seminaren zu schicken. Weiterhin ist es Aufgabe des Unit Leaders das allabendliche Cabin Meeting zu leiten. Dies findet eine halbe Stunde vor der Bettruhe statt und ist ein Gespräch mit allen in diesem Haus wohnenden Teilnehmern und Betreuern. Es ist eine sichere Zone für die Teilnehmer. Hier können sie über alles reden, was sie bedrückt und der Codex besagt, dass nichts was hier besprochen wird, diese vier Wände verlässt.
Als Unit Leader hat man viel mit den Teilnehmern zu tun und lernt sie sehr gut kennen. Es macht sehr viel Spass mit ihnen zu arbeiten. Ein anderer Betreuer sagte einmal wir seien keine Kollegen die über den Teilnehmern stehen, sondern wir sind alle Freunde. Dieses Zitat haben wir als Motto für unsere Cabin eingeführt und daran festgehalten.
Als internationaler Teilnehmer und noch mehr als Betreuer muss man natürlich mit vielen Fragen rechnen die das Heimatland betreffen. Ein Grundwissen über das eigene Land sollte somit vorhanden sein. Ich persönlich finde es sehr wichtig, dass die National Youth Science Foundation (NYSF), die dieses Programm ins Leben gerufen hat, auch künftig mit internationaler Unterstützung rechnen kann, denn es macht einen großen Teil der Erfahrung aus die die Teilnehmer dort machen.
Von Felix Kreyer