Am 28.10.2023 findet der bundesweite Tag der Astronomie statt. An gleich drei Standorten hat der AAK mit dem SFN und dem FutureSpace Veranstaltungen organisiert. Der Tag der Astronomie findet 2023 in kooperation mit dem FutureSpace und dem SFN statt.

Es gibt ein sehr großes und reichhaltiges Angebot, welches zu lang wäre hier vollständig aufzulisten. Auf dieser Website (astronomie-kassel.de/index.php?w=terminkalender&activate=aakvortraege) findet man alle Veranstaltungen, die am Tag der Astronomie stattfinden.

Nachfolgend eine kurze Auflistung des Hauptprogramms nach Ort:

Friedrichsplatz (vor der Documentahalle)
15-21 Uhr
Beobachtung der Sonne am Tag und der Planeten und des Erdmondes auf dem Platz vor der Documentahalle.

FutureSpace
15 Uhr Eröffnung
Vortrag über Schwarze Löcher von Prof. Burkhard Fricke
Teleskope bauen für Kinder und Jugendliche
17 Uhr
Vortrag über das James Webb von Prof. Thomas Giesen
Stellarium Himmelsmechanik selbst ausprobieren

Sternwarte auf dem SFN
Beobachtung von 19:00-00:30 Uhr. Zu sehen werden die Planeten, einige Objekte aus der tiefe des Alls und die Mondfinsternis sein. ab 23 Uhr findet bei gutem Wetter ein Workshop zu Planetenfotografie statt (s.u.).

Vorträge und Workshops im Schülerforschungszentrum Nordhessen
17 Uhr Wie baut man eine Trägerrakete? - Justin Iglhaut
19 Uhr Die Magie der Mondfinsternisse - Jonas Plum
21 Uhr Workshop Planetenfotografie (Praxisteil ab 23 Uhr, aber nur bei gutem Wetter) - Mark Woskowski

Livestream auf YouTube
Beginn 19 Uhr bis 0:30 Uhr mit Schülerbeiträgen, Vorträgen, Live Bildern aus der Sternwarte, uvm.

https://www.youtube.com/@AstroKS

Seit 2016 sponsert Wintershall Dea das Schülerforschungszentrum Nordhessen (SFN), das Schülerinnen und Schülern aus Kassel und Umgebung eigenständiges Arbeiten an Forschungsprojekten ermöglicht. 2023 startete das Unternehmen die Förderung eines Projekts, das für Kinder und Jugendliche mit Fluchterfahrung konzipiert wurde. Dabei werden sie neben der Arbeit an Forschungsvorhaben in ihrer Integration in Deutschland unterstützt.

Nach Ansicht von Michael Sasse, SVP Corporate Communications, leistet das SFN einen enormen Beitrag zur MINT-Begeisterung in Nordhessen. „Seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine hat das Zentrum Projekte für forschungsbegeisterte Schülerinnen und Schüler aus Kriegs- und Krisengebieten entwickelt. Kinder und Jugendliche mit traumatisierender Fluchterfahrung können so an ihre Lebensprojekte, die sie oft in der Heimat zurücklassen mussten, anknüpfen und ein Stück Normalität gewinnen. Wir bei Wintershall Dea freuen uns, das SFN und die jungen Forschungstalente dabei zu unterstützen, denn so gelingt Integration am besten – in einer fördernden, aber entspannten und einladenden Umgebung“, ergänzt Michael.

Viktoriia Panchenko (17), die im April 2022 mit ihren Eltern von Nowa Kachowka in der Ukraine nach Kassel flüchtete, ist eine von solchen Jugendlichen. Bereits Anfang 2023 hat sie als Mitglied eines SFN-Teams an der deutschlandweiten Physikmeisterschaft German Young Physicists‘ Tournament (GYPT) teilgenommen und wird ab September 2023 ein zweimonatiges Praktikum beim SFN absolvieren. Im Gespräch mit Wintershall Dea erzählen Viktoriia und der vertretende SFN-Leiter Guido Eckhardt, wie das Projekt der jungen Forscherin hilft, in Kassel Fuß zu fassen und ihre Zukunftspläne zu verwirklichen.

WD: Liebe Viktoriia, Du lebst erst seit anderthalb Jahren in Deutschland und hast schon sehr viel erreicht. Wie hast Du es so schnell geschafft und welche Rolle hat das SFN dabei gespielt?

Viktoriia: Ich bin mit meinen Eltern Ende April 2022 nach Deutschland gekommen. Wir dachten, dass wir nur zwei Wochen bleiben würden, der Krieg geht zu Ende und wir gehen zurück nach Hause. Aber nach einem Monat verstanden wir, dass wir für eine lange Zeit hier bleiben würden. Ich sprach kein Deutsch zu dieser Zeit, in der Schule hatte ich Englisch und Französisch gelernt. Und in Deutschland musste ich alles von vorne beginnen. Deutschland hat aber gute Integrationsprogramme für Geflüchtete. Ich habe zuerst einen Integrationskurs besucht. Seit September 2022 lerne ich also Deutsch. Während des SFN-Ferienprogramms MINT-Ferien im Sommer 2022 hatte ich den ersten Kontakt mit Menschen außerhalb des Integrationskurses.

WD: Wie bist Du auf das Thema SFN und die MINT-Ferien aufmerksam geworden?

Viktoriia: Im Sommer 2022 habe ich in der Ukraine einen naturwissenschaftlichen Wettbewerb gewonnen und habe das meinem Vermieter erzählt. Dieser hat mich auf das SFN aufmerksam gemacht. Dann habe ich eine Anzeige für die MINT-Ferien gefunden – und so kam ich zum SFN.

WD: Welchen Wettbewerb hattest Du in der Ukraine gewonnen? Was war Dein Thema?

Viktoriia: Das war ein Forschungswettbewerb der Juniorakademie der Wissenschaften, er ist wie Jugend forscht in Deutschland. Ich hatte dort ein ökologisches Projekt über die Reinigung des Wassers in Seen oder Flüssen. Ich hatte eine Konstruktion gebaut, die Wasser mithilfe von Pflanzen von Metallen, Pestiziden, Nitraten oder auch Öl reinigt. Dieses Projekt habe ich später auch in Europa und in den USA präsentiert.

WD: Hattest Du schon immer Interesse an MINT-Themen?

Viktoriia: Mein Vater ist Physiklehrer und meine Mutter ist Biologie- und Chemielehrerin. Sie haben mir immer über diese Wissenschaften erzählt und seit der 8. Klasse - ich war 13 - habe ich sogenannte Wissenschaftliche Schulen in der Ukraine besucht, das war wie die MINT-Ferien hier beim SFN.

WD: Was ist Dein MINT-Lieblingsthema?

Viktoriia: Das ist Genetik. Physik war eigentlich etwas Neues für mich.

WD: Du warst im SFN bei den MINT-Ferien dabei und bist auch nach den Ferien geblieben. Wie hast Du hier Fuß fassen können?

Viktoriia: Dieses Zentrum ist eine sehr große Chance für die Kinder. Es gefällt mir sehr gut! Während der MINT-Ferien habe ich angefangen, in einem deutsch-russisch-ukrainischen Team an einem Projekt über Sirenen für die Physikmeisterschaft GYPT zu arbeiten. Aber leider haben wir beim GYPT nichts gewonnen.  

WD: Das ist auch so schon beeindruckend! Da warst Du grade mal knapp dreiviertel Jahr in Deutschland und hast gleich an diesem Wettbewerb teilgenommen.

Guido Eckhardt, vertretender SFN-Leiter: Absolut beeindruckend! Das nächste Ziel ist die Bewerbung für ein Studium in Hamburg. Um aber angenommen zu werden, braucht Viktoriia bestimmte Punkte. Da kam uns die Idee, ihr ein Praktikum im SFN anzubieten, damit sie zusätzliche Punkte sammelt und bessere Chancen auf einen Studienplatz hat. Viktoriia kann in dieser Zeit ihre Sprachkenntnisse erweitern, wenn sie uns als Dolmetscherin zur Seite steht. Wir möchten sie auch in die Projektbetreuung einbinden.

WD: Was denkst Du, Viktoriia, wie kann Dir das Praktikum am SFN helfen?

Viktoriia: Ich möchte Erfahrungen sammeln und die Durchführung von Projekten ist eine gute Möglichkeit dazu. In Zukunft würde ich auch gerne Projekte wie die ukrainische Jugend forscht organisieren.

WD: Was sind Deine Pläne nach dem Praktikum?

Viktoriia: Als ich nach Deutschland kam, war ich in meinem Abschlussjahr und habe dann von hier aus die ukrainische Schule beendet. Im September 2022 hatte ich dann mein Studium der Gesundheitswissenschaft und Ernährungsberatung in der Ukraine online angefangen. Ich bin jetzt im dritten Semester, möchte aber noch ein Studium der Biotechnologie in Hamburg an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften machen.

WD: Steigst Du dann um oder wirst Du beides weitermachen?

Viktoriia: Ich möchte beides weitermachen. Seit Juni besuche ich den B2-Sprachkurs. Für das Studium brauche ich aber C1, dafür lerne ich noch zu Hause. Meine ältere Schwester studiert jetzt in Frankreich und auch in der Ukraine. Kurz vor Ausbruch des Krieges war sie in Frankreich für ein Praktikum. Sie ist dort geblieben und macht bald ihren Master. Wenn meine Schwester das machen kann, dann bin ich sicher, dass ich das auch schaffe.

WD: Was sind Deine Hoffnungen für die Zukunft?

Viktoriia: Ich habe keinen Ort, an den ich zurückkehren kann. Mein Haus ist kaputt, meine Stadt ist kaputt, alles ist kaputt. Ich mache keine großen Pläne für die Zukunft. Aber jetzt möchte ich dieses Praktikum machen, dann mein Studium in Deutschland anfangen und ich werde sehen, was danach kommt. Step by step.

WD: Für diese Zeit wünschen wir Dir viel Erfolg und einen guten Start mit dem Praktikum beim SFN!

Guido Eckhardt, vertretender SFN-Leiter: Mir und auch dem gesamten SFN-Team zeigen Viktoriias Erfolge, dass unsere Arbeit in dieser Zeit und an diesem Ort wichtiger denn je ist. Die Kinder und Jugendlichen, die durch den Krieg aus ihrem Alltag und ihren Zukunftsvisionen gerissen wurden, finden hier im SFN eine unkomplizierte Möglichkeit, wieder Boden unter den Füßen zu bekommen. Das Sponsoring von Wintershall Dea für die Integrationsprojekte ermöglicht uns, Kindern und Jugendlichen aus unterschiedlichen Herkunftsländern einen Platz in einem Forscherteam zu garantieren. Sie haben hier im SFN neue Freunde, Aufgaben und Ziele gefunden und konnten ihrem Leben Kontinuität und dadurch auch Sicherheit geben. 

 * Das Interview mit Viktoriia Panchenko wurde auf Deutsch geführt und für die bessere Lesbarkeit redaktionell bearbeitet.

Erinnerungen sind kleine Sterne, die tröstend in das Dunkel unserer Trauer leuchten. 

Antoine de Saint-Exupéry 

Klaus-Peter Haupt hat seine letzte Reise angetreten. 

Er verstarb im Alter von 69 Jahren und hatte doch noch so viel vor.

Wir trauern um unseren Begleiter, Freund und Geschäftsführer des Future Space und Gründer des Schülerforschungszentrums Nordhessen (SFN) und Vorsitzender des Fördervereins. KP Haupt war hessischer Botschafter für „Jugend forscht“ und Vorsitzender des Astronomischen Arbeitskreises Kassel (AAK) e.V. . 

Neben diesen Aufgaben war er für viele Menschen Mentor, Vorbild und Anlaufstelle für Rat und Wissenserwerb. Ihm war es wichtig, Jugendliche zu hören, zu unterstützen und zu fördern. Durch sein Wirken hat er unzählige Menschen geprägt und mit dem SFN und dem Future Space zwei außergewöhnliche Orte geschaffen.

Dafür möchten wir Ihm danken und seine Ideen und Werte weiterleben.

Ciao KP

Bei neuronalen Netzen handelt es sich um Programme, die anhand vorhandener Daten selbstständig lernen. Sie sind ein Zweig der künstlichen Intelligenz. Lilly Schwarz schrieb eine Simulation in der Programmiersprache Python, die das Weltklima vorausberechnet, nachdem es mit historischen Daten der vergangenen Jahrhunderte trainiert wurde. Basis der Algorithmen ist die globale Strahlungsbilanz, die sich durch Treibhausgase wie CO2 verändert. Das System prognostiziert abhängig von den angenommenen CO2-Werten die globalen Temperaturen oder auch das Niveau des Meeresspiegels. Die Ergebnisse stimmen recht gut mit den Simulationen des Weltklimarats IPCC überein, wobei die Jungforscherin darauf verweist, dass ihr System ohne viel Aufwand flexibel an veränderte CO2-Emissionen angepasst werden kann.

Bild und Text: Jugend forscht 

Vom 03.03 bis zum 05.03 war es zum 10. Mal Zeit für den Bundeswettbewerb des German Young Physicists’ Tournament (GYPT). Der englischsprachige Wettbewerb hat inzwischen eine stolze Tradition von 10 Jahren, in denen stets das SFN aktiv und involviert war. In diesem Jahr fand das erste Mal seit drei Jahren der Wettbewerb wieder in Präsenz statt. Dafür kamen aus der ganzen Bundesrepublik die Sieger der Regionalwettbewerbe in Bad Honnef zusammen. In Kassel hatte sich das SFN-Team Ahle Wurscht (Jan-Peter Küllmar und Duru Kara) als Sieger durchgesetzt. Nach einem Kennenlernen der Räumlichkeiten des sogenannten „Hogwarts der Physik“ – so nennt man scherzhaft das Physikalische Zentrum Bad Honnef – am Freitag, ging es am Samstag richtig los. An diesem Tag ging der Wettbewerb in die heiße Phase und es musste präsentiert und diskutiert werden. Sowohl Duru als auch Jan-Peter haben sich super geschlagen, hatten aber auch starke Gegner und viel Gegenwehr. Die Folge war ein spannender Wettkampf.  Am Sonntag folgten dann das Finale und die Siegerehrung. Unser Team hat es auf den 10. Platz geschafft und hat damit knapp die Medaillenränge nicht erreicht. Dennoch hat sich unser Team sehr gut geschlagen und die lange Arbeit an den Projekten hat sich ausgezahlt.
 
In der Einzelwertung hat es Jan-Peter erneut geschafft unter die Top 10 Teilnehmenden zu kommen. Diese Leistung hat ihn für den IYPT/AYPT-Auswahlworkshop qualifiziert. Auch in diesem Workshop hat Jan-Peter überzeugt. Er erreichte schließlich die Auswahl für das Nationalteam, dass zum AYPT nach Leoben in Österreich geschickt wurde. Beim AYPT erreichte das deutsche Nationalteam das Finale. Hier konnte Jan-Peter seine Ergebnisse präsentieren und schließlich den dritten Platz für das deutsche Nationalteam sichern. Ein sensationelles Ergebnis, welches die harte Arbeit Jan-Peters belohnt.