Die lange JuFo – Nacht 2014
Im Januar 2002 nahm der PhysikClub seine Arbeit auf, damals mit 17 Schüler/innen. 2004 traten Heiko Engelke, Mike Vogt und Michael Schreiber als erstes Team bei „Jugend forscht“ an und holten sich gleich den Landessieg in Physik und einen Sonderpreis auf dem Bundeswettbewerb. Als 2007 das Schülerforschungszentrum Nordhessen gegründet wurde, nahmen schon über 100 Jugendliche ab Klasse 8 teil und inzwischen arbeiten 300 Jugendliche aus 30 nordhessischen Schulen an 90 Projekten aus allen Bereichen der Naturwissenschaften.
Bis 2013 haben 55 Teams an „Jugend forscht“ teilgenommen, 32 von ihnen wurden auf Landesebene ausgezeichnet, unter den 11 Landessiegern gab es bisher 3 Bundessiege, darunter 2011 der Preis des Bundespräsidenten für die beste Arbeit des gesamten Wettbewerbs.
Zusätzlich haben bis 2013 62 Teams beim regionalen Wettbewerb „Schüler experimentieren“ teilgenommen.
2014 scheint ein Rekordjahr zu werden: Es haben sich 9 Teams für „Jugend forscht“ und 33 Teams für Schüler experimentieren angemeldet. Viele von ihnen waren in den Weihnachtsferien fast täglich im SFN, aber trotzdem: Am letzten Tag wird noch mal alles gegeben, denn am Fr, 17.1. musste bis Mitternacht die Facharbeit hochgeladen sein.
Wie immer gab es eine lange JuFo – Nacht, aber dieses Mal mit einer Rekordzahl an Teilnehmern… etwa 90 JuFos arbeiteten ab 11.00 Uhr an ihren Projekten, schrieben oder korrigierten ihre Arbeiten, machten letzte Experimente oder werteten ihre bisherigen Versuche aus.
Nebenher lief aber der ganz normale Betrieb im SFN, fast die gleiche Anzahl „Nicht –JuFos“ mussten beraten und betreut werden.
25 Betreuer/innen machten das Unmögliche möglich…sie halfen beim Forschen und beim Korrekturlesen, motivierten, strukturierten, trösteten und gaben den ein oder anderen wichtigen Tritt zum Erfolg um Mitternacht. Sogar in der Sternwarte wurden noch letzte Fotos gemacht.
Gegen Abend wurde es leerer, die JuFos und Schüexps waren unter sich.
Wer einmal erleben möchte, wie Jung und Alt konzentriert über Stunden motiviert und fröhlich zusammenarbeiten, ein Besuch in einer langen JuFo – Nacht hinterlässt nachhaltige Eindrücke.
Um 18.30 Uhr waren dann eine Pause und eine Stärkung angesagt. Ein reichhaltiges Büffet und viele koffeinhaltige Getränke stärkten uns alle. Auch während des Essens wurde diskutiert und nach kurzer Zeit saßen nur noch einige Betreuer im zur Kantine umgestalteten Vortragsraum: Die Jufos waren wieder an der Arbeit.
Noch um Mitternacht war über 40 von ihnen noch im SFN, um der Facharbeit den allerletzten Schliff zu geben.
Wie immer wurde es in den letzten Minuten spannend…noch schnell ein Bild verschieben, ein Komma streichen, in ein Pdf umwandeln, kontrollieren, das nächste Komma streichen, wieder ein Pdf…dann der Countdown: Noch 2 Minuten, noch 1 Minute….Gong.
Unser SFN – Big Ben schlug 12-mal, der Song „ Es ist vorbei…“ aus dutzenden von Lautsprechern im ganzen Haus ließ Wehmut aufkommen…wieder müssen wir ein Jahr warten um eine „Silvesterfeier“ der besonderen Art zu erleben.
Aus allen Räumen kamen die JuFos in den Seminarraum, erschöpft, voller Koffein, glücklich: Es ist geschafft! Mal wieder…
O-Saft und Wein aus Luxemburg…Anstoßen auf der Terrasse.
Dann noch eine Preisverleihung: Ein SFN – Rucksack ging an Anselm für die beeindruckende Leistung innerhalb weniger Wochen ein Forschungsprojekt sowohl von der experimentellen als auch der theoretischen Seite tief durchdacht und zu einem Abschluss gebracht zu haben.
Einige gehen heim, viele bleiben noch, räumen auf, diskutieren über ihre Arbeiten…Felix raucht die traditionelle Zigarre…
Um 2.00 Uhr sitzen einige wieder in der Werkstatt und basteln an Elektronik…
Und am Samstagmittag tauchen Birk und Julius im Dunkelarbeitsraum auf….sie arbeiten am nächsten Projekt…die JuFo – Arbeit war ja nur ein Teil ihrer Vorbereitung auf die Physikweltmeisterschaft. Und Anselm schläft…zum ersten Mal seit Tagen. Und was ist im Flur…das Akkuschrauberauto bei ersten Fahrtest…
Und das schöne ist: Es wird im nächsten Jahr wieder so sein…garantiert… nur dazwischen werden einige Erfolge liegen…auch garantiert.
Ein Dank an alle, die das möglich gemacht haben, an die Jugendlichen und an die Berater/innen des SFN, der Jüngste war 10 und der Älteste 63…aber macht das einen Unterschied?
Und wir denken an S., die nach einem Unfall im Krankenhaus liegt, so gerne dabei gewesen wäre, aber zum Glück auf dem Weg der Besserung ist.
Am letzten Schultag öffnete das SFN schon um 10.30 Uhr. Über 50 Teams kamen um ihre Forschungsarbeiten fortzusetzen, trotz der beginnenden Weihnachtsferien.
Unterbrochen wurden sie durch ein gemeinsames Mittagessen. Viele haben bis spät in die Nacht weitergearbeitet, mit einer erneuten Unterbrechung: Grillen und gemeinsames Abendessen.
Abgeschlossen wurde der lange Tag dann mit einer Feuerzangenbowle.
Aber auch am Samstag war reger Betrieb, das setzte sich am Sonntag und vor allem am Montag fort. Um am Heiligabend ging der letzte Jungforscher um 14 Uhr...
Zum zweiten Mal verbringen wir die Weihnachtsferien im SFN, das jeden Tag geöffnet sein wird.
19 Jugendliche der Klassen 8 und 9 aus Real- und Gesamtschulen haben im zweiten Durchlauf der von der Bundesagentur für Arbeit und dem hessischen Wirtschaftsministerium finanzierten Aktion teilgenommen. Ziel des MINT - Projektes ist es, Jugendliche an MINT - Ausbildungsberufe heran zu führen. Dabei gab es die folgenden Angebote:
# MINT Tag zur Eröffnung: Workshops in der Sternwarte, am Elektronenmikroskop, mit der Wärmebildkamera und der CNC - Fräse des SFN, Informationen über den Beruf des chemo-technischen Assistenten
# Durchführung eines MINT - Projektes am SFN: Hier wählten die Teilnehmer die folgenden Projekte aus, eines von ihnen nimmt sogar am Wettbewerb "Schüler experimentieren" von "Jugend forscht " teil.
- Untersuchung von Hausisolationen bei unterschiedlich alten Häusern mit Hilfe der Wärmebildkamera
- Arbeiten mit der CNC - Fräse
- Aufbau elektronischer Schaltungen
- Programmierkurs
- Chemische Reaktionen
# Besuch des Chemikums in Marburg
# Kennenlernen eines Ausbildungsbetriebs (VW Werk)
# Kontakte zu Auszubildenden, Ausbilderinnen und Ausbildern
# Umfassende Informationen und Beratung zu Ausbildungsberufen im MINT-Bereich
# Abschlussfeier mit Präsentation
Bei der Abschlussfeier stellten die Jugendlichen ihre Projekte den Freunden und Eltern sowie Gästen des Arbeitskreises Schule und Wirtschaft und von provadis, Frankfurt vor. Ein gemeinsamer Imbiss beendete dann das Anfang September begonnene Projekt.
In seinem Schlusswort drückte der Leiter des SFN sein Bedauern darüber aus, dass die Projektorganisation von Seiten der THM in Marburg sehr viele Probleme bereitet hat. Noch immer wird auf schon vor einem Jahr zugesagte Gelder gewartet. Um so größer ist die Freude, dass das MINT Projekt im kommenden Jahr mit einem anderen Organisationsteam fortgeführt wird.
Auf der Hauptversammlung der IHK Kassel-Marburg wurde eine Unterstützung des SFN für die Jahre 2014 bis 2016 mit insgesamt 30 000.- zugesagt. Damit würdigt die IHK die Arbeit des SFN Jugendliche sowohl für MINT - Berufe als auch MINT-Studiengänge zu begeistern.Damit hat die IHK ihren Plan konkretisiert in die Wissenschaft der Region zu investieren.
Das ist rekordverdächtig....
Aus dem SFN kommen insgesamt 42 Projekte für den Regionalwettbewerb Hessen Nord von Jugend forscht. Darunter sind 9 Arbeiten für "Jugend forscht" (mindestens ein Teammitglied muss 15 Jahre oder älter sein) aus den Fachbereichen Physik, Technik, Geo- und Raumwissenschaften, Arbeitslehre und Chemie, weitere 33 Teams haben sich für "Schüler experimentieren" (14 Jahre und jünger) angemeldet. Das sind 95 Schüler/innen!
Insgesamt arbeiten zur Zeit etwa 300 Jugendliche an 90 Projekten im SFN. Sie kommen aus 29 Schulen und werden von 25 Lehrern und Studentinnen und Studenten betreut.