Mit Hilfe des radioaktiven Zerfalls von Uran konnte das Alter eines Sterne zu 13,2 Mrd. Jahren bestimmt werden. Er ist somit schon als Teil unserer Galaxis 500 Mill. Jahre nach dem Urknall entstanden.

 

 

ESO 23/07 - Science Release

10 May 2007 

For Immediate Release

 

A Galactic Fossil

Star is Found to be 13.2 Billion Years Old

How old are the oldest stars? Using ESO's VLT, astronomers recently measured the age of a star located in our Galaxy. The star, a real fossil, is found to be 13.2 billion years old, not very far from the 13.7 billion years age of the Universe. The star, HE 1523-0901, was clearly born at the dawn of time.

 

"Surprisingly, it is very hard to pin down the age of a star", the lead author of the paper reporting the results, Anna Frebel, explains. "This requires measuring very precisely the abundance of the radioactive elements thorium or uranium, a feat only the largest telescopes such as ESO's VLT can achieve."

 

This technique is analogous to the carbon-14 dating method that has been so successful in archaeology over time spans of up to a few tens of thousands of years. In astronomy, however, this technique must obviously be applied to vastly longer timescales.

 

For the method to work well, the right choice of radioactive isotope is critical. Unlike other, stable elements that formed at the same time, the abundance of a radioactive (unstable) isotope decreases all the time. The faster the decay, the less there will be left of the radioactive isotope after a certain time, so the greater will be the abundance difference when compared to a stable isotope, and the more accurate is the resulting age.

 

Yet, for the clock to remain useful, the radioactive element must not decay too fast - there must still be enough left of it to allow an accurate measurement, even after several billion years.

 

"Actual age measurements are restricted to the very rare objects that display huge amounts of the radioactive elements thorium or uranium," says Norbert Christlieb, co-author of the report.

 

Large amounts of these elements have been found in the star HE 1523-0901, an old, relatively

 

bright star that was discovered within the Hamburg/ESO survey [1]. The star was then observed with UVES on the Very Large Telescope (VLT) for a total of 7.5 hours.

 

A high quality spectrum was obtained that could never have been achieved without the combination of the large collecting power Kueyen, one of the individual 8.2-m Unit Telescopes of the VLT, and the extremely good sensitivity of UVES in the ultraviolet spectral region, where the lines from the elements are observed.

 

For the first time, the age dating involved both radioactive elements in combination with the three other neutron-capture elements europium, osmium, and iridium.

 

"Until now, it has not been possible to measure more than a single cosmic clock for a star. Now, however, we have managed to make six measurements in this one star"," says Frebel.

 

Ever since the star was born, these "clocks" have ticked away over the eons, unaffected by the turbulent history of the Milky Way. They now read 13.2 billion years.

 

The Universe being 13.7 billion years old, this star clearly formed very early in the life of our own Galaxy, which must also formed very soon after the Big Bang.

 

 

 

More Information

This research is reported in a paper published in the 10 May issue of the Astrophysical Journal ("Discovery of HE 1523-0901, a Strongly r-Process Enhanced Metal-Poor Star with Detected Uranium", by A. Frebel et al.). 

The team includes Anna Frebel (McDonald Observatory, Texas) and John E. Norris (The Australian National University), Norbert Christlieb (Uppsala University, Sweden, and Hamburg Observatory, Germany), Christopher Thom (University of Chicago, USA, and Swinburne University of Technlogy, Australia), Timothy C. Beers (Michigan State University, USA), Jaehyon Rhee (Center for Space Astrophysics, Yonsei University, Korea, and Caltech, USA). 

 

Note

[1]: The Hamburg/ESO sky survey is a collaborative project of the Hamburger Sternwarte and ESO to provide spectral information for half of the southern sky using photographic plates taken with the now retired ESO-Schmidt telescope. These plates were digitized at Hamburger Sternwarte.

 

 

 

Forscher um Anna Frebel vom McDonald-Observatorium konnten den Stern HE 1523-0901 anhand radioaktiver Elemente auf ein Alter von 13,2 Milliarden Jahre datieren. Er stammt demnach aus der Frühzeit des Universums, dessen Alter auf 13,7 Milliarden Jahre geschätzt wird. Es handelt sich um eine der bislang genauesten Bestimmungen eines Sternalters überhaupt. 

 

Die Wissenschaftler maßen den Uran-Gehalt des Sterns mit dem UVES-Spektrometer des Kueyen-Teleskops, das zur Gruppe des Very Large Telescope der Europäischen Südsternwarte gehört. Mit einer Halbwertszeit von 4,5 Milliarden Jahren eignet sich das radioaktive Element gut zur Altersbestimmung bei Sternen. Außerdem enthält HE 1523-0901 Thorium, das mit einer Halbwertszeit von 14 Milliarden Jahren ebenfalls zur Sterndatierung eingesetzt wird. Da der Stern zudem Europium, Osmium und Iridium aufweist, konnten die Forscher ihre Messungen gleich mehrfach absichern. 

 

Frebel war in den Daten des Hamburg/Eso-Surveys auf HE 1523-0901 gestoßen. Nur wenige Objekte enthalten Uran und Thorium in ausreichend hohen Konzentrationen, dass sie für eine genaue Messung geeignet sind. Dass der Stern zudem drei weitere geeignete Elemente für Kontrollmessungen enthielt und damit den Vergleich von sechs "kosmischen Uhren" ermöglichte, ist ein besonderer Glücksfall. (af)

 

 

Quellen:

Astrophysical Journal Letters 660: L117-L120 (2007), Abstract

 

© spektrumdirekt

Die nächsten Jahre sind entscheidend...und jeder einzelne kann etwas tun! Das ist die Botschaft von Teil 3!

 

 

IPCC-Bericht III

Acht Jahre zur Rettung des Planeten

Eindämmung des Klimawandels ist bis 2015 machbar

 

Die guten Nachrichten zuerst: Man kann dem bedrohlichen Klimawandel entgegenwirken, Lösungen des Problems sind zahlreich vorhanden und die Kosten dafür gering. Und jeder kann zur Eindämmung des Klimawandels beitragen. Einzelpersonen sind ebenso gefordert wie die Gesellschaft, die Wirtschaft und die Politik. Viel Zeit bleibt aber nicht mehr - acht Jahre höchstens. Das sind die Kernbotschaften des dritten Teils des Berichts des UN-Klimarates, der am Freitag in Bangkok vorgestellt wurde.

Über 2000 Spitzenwissenschaftler und Vertreter von 120 Regierungen haben gerade in Bangkok im Rahmen des dritten IPCC-Berichts (Intergovernmental Panel on Climate Change) eine Woche lang über Möglichkeiten der Reduzierung von Treibhausgasen beraten. Die Ansätze reichen vom effektiveren Umgang mit Energie, über den Einsatz von erneuerbaren Energien und der Kernkraft bis hin zum Preis für Kohlendioxid als wesentlicher Ursache des Treibhauseffektes. "Es ist nicht unsere Aufgabe, Empfehlungen auszusprechen, sondern Optionen aufzuzeigen. Und die Kernenergie ist eine Option", sagte Bert Betz, Ko-Vorsitzender des Weltklimarates, und fügte mit Nachdruck hinzu: "Wir haben auch auf die Probleme der Proliferation und der Endlagerung von Atommüll hingewiesen." 

 

Was aber wurde eigentlich in Thailand verhandelt? Zur Debatte stand nur die 35 Seiten lange "Zusammenfassung für politische Entscheidungsträger" (Summary for Policy Makers), nicht etwa der über 1000 Seiten starke Bericht selbst. Vier Tage und Nächte lang wurde dieser Abschnitt Absatz für Absatz, Satz für Satz, Wort für Wort beredet, Änderungen eingebracht und erneut diskutiert. In zähem Feilschen versuchten die Politiker in Arbeitsgruppen ihre Einzelinteressen durchsetzen. "Vielen geht es hier mehr um die Wahrung ihrer jeweiligen wirtschaftlichen Interessen, als um gemeinsame Maßnahmen zum Klimaschutz", seufzt Stephan Singer, Klimaexperte der Umweltstiftung WWF Europa. 

 

"Die Kernenergie ist eine Option" 

(Bert Betz)

Nach dem von den Wissenschaftlern letztlich vorgestellten besten Szenario kann man bis 2015 einen globalen Temperaturanstieg um 2 Grad nicht vermeiden. Bis dahin muss aber alles getan werden, um ab dann bis 2050 den weltweiten Ausstoß von Treibhausgasen um achtzig Prozent zu senken. Die notwendigen politischen Weichen müssten allerdings jetzt von den Regierungen getroffen werden. "Dafür bietet der G8-Gipfel in Heiligendamm eine erste Gelegenheit", sagte in Bangkok Gabriela von Goerne, Klimaexpertin von Greenpeace Deutschland. "Die Weichen aber müssen im Dezember auf dem Klimagipfel in Bali gestellt werden." Nicht an Kosten und Technologien zur Eindämmung des Klimawandels also mangelt es - der knappe Faktor heißt Zeit. 

 

Die Mitglieder des Weltklimarates betonten zwar, dass sie lediglich auf Grundlage der verfügbaren wissenschaftlichen Literatur Optionen zur Eindämmung der Klimakatastrophe aufzeigen. Politiker müssten dann aber entscheiden, welche dieser Optionen sie in die Tat umsetzen wollten. Bei der Vorstellung des Reports zeigten die gesetzten Schwerpunkte jedoch, welche Maßnahmen die Forscher für besonders wirksam halten. So machten sie sich für einen weltweiten Handel mit Emissionsrechten für Kohlendioxid stark, da ein Preis von 20 bis 50 Dollar pro Tonne ausreichte, um Investitionen in Technologien mit weit geringeren Emissionen profitabel zu machen. 

 

Unüberhörbar betonten die Experten zudem internationale Zielgrößen und Standards, um den Klimawandel zu dämpfen. So wären auch freiwillige Verpflichtungen in dem Maßnahmenmix berechtigt, doch fest vereinbarte globale Zielgrößen seien unverzichtbar. Eine Botschaft, die Länder wie die USA, Australien oder China nicht gerne hören. Es sind gerade diese verbindlichen Grenzen, aber auch die Ausnahmeregelungen des Kyoto-Protokolls für Entwicklungsländer, weshalb die USA und Australien die Klimakonvention nicht unterschrieben haben. 

 

Erstmalig wird in Politikempfehlungen zudem der Veränderung von Lebensstil und Verhalten das Wort geredet. Schließlich könne jeder Einzelne durch sein Verhalten beitragen, den Ausstoß von Treibhausgasen zu verringern. Gefordert sei neben den Gesellschaften in Industrie- wie Entwicklungsländern und ihrer Wirtschaft der Länder dabei vor allem die Politik. Diese müsse die erforderlichen Rahmenbedingungen festlegen und durch Steueranreize zum ökologischen Umbau ermutigen. 

 

"Die Weichen müssen im Dezember auf dem Klimagipfel in Bali gestellt werden." 

(Gabriela von Goerne)

Eine Verantwortung, die manchen missfällt: China als zweitgrößter Emittent von Treibhausgasen nach den USA hatte auf der Konferenz ein weiteres Mal die Buhmann-Rolle inne. Zusammen mit anderen Entwicklungsländern wie Indien haben die Vertreter der Volksrepublik alles versucht hat, den Bericht zu verwässern. Vor allem hätten sie es gerne gesehen, wenn stattdessen der Bericht die westlichen Industriestaaten in Nordamerika und Europa als Verursacher der Klimakrise verurteilt und ihnen deshalb die alleinige Verantwortung für die Lösung des Problems zugewiesen hätte. Sie selbst, so die Chinesen, aber auch andere Schwellenländer wie Indien hätten doch gerade erst die wirtschaftliche Weltbühne betreten und somit keine Schuld am Klimawandel. 

 

Andere übliche Verdächtige wie die Kyoto-Verweigerer USA oder Australien sind in Bangkok zur Überraschung vieler positiv aufgefallen. "Die haben konstruktiv verhandelt", sagt erstaunt Gabriela von Goerner. Aber die Greenpeace-Fachfrau relativiert gleich wieder das Lob. "Hier ging es um Maßnahmen zur Reduzierung der Erwärmung. Das ist politisch weniger brisant. Bei den Verhandlungen zum zweiten Teil des Klimaberichts Anfang April in Brüssel haben die USA noch alles versucht, um jeglichen Hinweis auf die Menschen als Verursacher des Klimawandels aus dem Bericht zu streichen." 

 

Ohne politische Brisanz ist aber auch fast keine der vorgestellten technologischen Lösungsoptionen von effizienterer Energienutzung bis hin zu Bioenergien - und allen voran das Reizthema Kernkraft. Vor allem die USA und auch Kanada haben sich für den Einsatz von Kernkraftwerken stark gemacht, während sich China bei diesem Thema zurückhielt: "Die haben wohl eine Wir-machen-eh-was-wir-wollen Haltung, egal was im Report steht", befürchtet ein Insider aus Europa, der nicht genannt werden will. China möchte allerdings in den nächsten Jahrzehnten dreißig neue AKW bauen. Schließlich halten sich ebenso Indien sowie eine Reihe südostasiatischer Staaten wie Vietnam, Malaysia und Indonesien die atomare Option offen. 

 

"Nach der Junk-Wissenschaft, die lange Zeit den Klimawandel leugnete, ist jetzt diese Junk-Ökonomie für immer vom Tisch." 

(Stephan Singer)

Nach den Delegierten sind nun ohnehin die Politiker an der Reihe. Gelegenheiten auf internationaler Ebene bieten sich alleine in diesem Jahr reichlich - demnächst etwa auf dem G8-Gipfel im deutschen Heiligendamm. Richtig ernst wird es aber erst kurz vor Weihnachten auf dem Weltklimagipfel auf Bali: Zur Verhandlung steht dann Kyoto II, der Nachfolgevertrag des Kyoto-Protokolls, für den der jetzt vorgestellte Weltklimabericht die Grundlage bildet. Werden dort die bisherigen Kyoto-Verweigerer wie die USA oder Australien an Bord kommen? Erfüllen sich dann die Beteuerungen von Bangkok, dass die Welt nur gemeinsam handlungsfähig ist, mit Leben? Oder werden viele Länder lieber ihre eigenen Interessen verfolgen? Jedenfalls könne Dank des IPCC-Berichts niemand mehr behaupten, die Eindämmung des Klimawandels sei nicht möglich, schade seiner Volkswirtschaft und koste zu viel, freut sich Singer. "Nach der Junk-Wissenschaft, die lange Zeit den Klimawandel leugnete, ist jetzt diese Junk-Ökonomie für immer vom Tisch."

 

Michael Lenz

Freier Wissenschaftsjournalist in Bangkok

Freier Artikel aus spektrum online

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Um einen 20 Lichtjahre entfernten Roten Zwerg kreist ein erdähnlicher Planet, der etwas größer und schwerer als die Erde ist. Die Temperaturen würden Wasser an der Oberfläche zulassen...

 

Nachweismethode:

 

Der Planet bewegt den Stern durch seine Anziehungskraft periodisch hin- und her. Diese Sternbewegung (in Blickrichtung) kann durch den Doppler-Effekt anhand der Verschiebung von Spektrallinien mit einer Genauigkeit von 1 m/sec (Fußgängergeschwindigkeit) beobachtet werden!

 

Im unteren Bild sind die Bewegungseffekte aller drei Planeten auf dne Stern getrennt zu sehen.

 

 

Info von der europäischen Südsternwarte ESO

 

Aus pro-physik.de:

 

«Super-Erde» entdeckt

«Super-Erde» entdeckt

 

Garching (dpa) - Astronomen haben nach eigenen Angaben den ersten bewohnbaren Planeten außerhalb unseres Sonnensystems entdeckt. «Wir schätzen die Durchschnittstemperatur dieser Super-Erde auf 0 bis 40 Grad Celsius, sodass Wasser dort flüssig wäre», erläuterte Mitentdecker Stéphane Udry vom Observatorium Genf. Der namenlose Planet ist etwa anderthalb Mal so groß wie die Erde und hat rund fünf Mal so viel Masse, wie die Europäische Südsternwarte am Dienstag in Garching bei München mitteilte. «Modellen zufolge sollte dieser Planet entweder felsig sein wie die Erde - oder von Ozeanen bedeckt», ergänzte Udry. Hinweise auf Wasser oder sogar Leben gibt es von dort bislang aber nicht.

 

Der Heimatstern der «Super-Erde» ist der Rote Zwerg Gliese 581, eine rund 20 Lichtjahre entfernte Minisonne im Sternbild Waage. Das Jahr dauert auf dem neu entdeckten Planeten nur 13 Tage - er umkreist seinen Stern rund 14 Mal dichter als die Erde die Sonne. Trotzdem sind die Temperaturen dort nach Berechnungen der Astronomen moderat. Gliese 581 strahlt mindestens 50 Mal schwächer als unser Tagesgestirn. Die Umlaufbahn der «Super-Erde» liegt daher in der so genannten bewohnbaren Zone, die als derjenige Bereich um einen Stern definiert ist, in dem Wasser an der Oberfläche eines Planeten flüssig ist.

 

«Wasser ist entscheidend für Leben, wie wir es kennen», betonte Xavier Delfosse von der Universität Grenoble aus dem Forscherteam. «Angesichts seiner Temperaturen und relativen Nähe wird dieser Planet höchst wahrscheinlich ein sehr wichtiges Ziel für künftige Raumflüge auf der Suche nach außerirdischem Leben sein.» Gliese 581 liegt in der kosmischen Nachbarschaft unserer Sonne, er gehört zu den 100 nächsten Sternen. Dennoch benötigt selbst das Licht mehr als 20 Jahre für die rund 200 Billionen Kilometer.

 

Bei demselben Roten Zwerg hatte das Forscherteam vor zwei Jahren bereits einen etwa Neptun-großen Planeten entdeckt, der den Stern deutlich dichter in nur 5,4 Tagen umkreist. Er hat etwa die 15fache Erdmasse. Jetzt haben die Astronomen sogar noch Hinweise auf einen dritten Planeten mit etwa acht Erdmassen gefunden, der weiter außen in rund 84 Tagen um den Roten Zwerg läuft. Eine wissenschaftliche Beschreibung des Planetensystems soll im Fachjournal «Astronomy & Astrophysics» erscheinen.

 

Seit der Entdeckung des ersten extrasolaren Planeten vor zwölf Jahren haben Forscher bislang mehr als 200 solcher so genannten Exoplaneten gefunden. Die meisten davon sind riesige Gasplaneten vom Kaliber des Jupiter. Die «Super-Erde» von Gliese 581 ist nach Angaben der Forscher der kleinste bislang entdeckte Exoplanet. Die Astronomen waren mit einem Präzisionsinstrument der Europäischen Südsternwarte am 3,6-Meter-Teleskop im chilenischen La Silla darauf gestoßen.

 

Weitere Infos:

 

Originalveröffentlichung:

S. Udry et al., The HARPS search for southern extra-solar planets : XI. An habitable super-Earth (5 MEarth) in a 3-planet system, Astronomy and Astrophysics (submitted) 

http://obswww.unige.ch/~udry/udry_preprint.pdf 

Enzyklopädie der Exoplaneten: 

http://vo.obspm.fr/exoplanetes/encyclo

Europäische Südsternwarte:

http://www.eso.org

 

 

Weitere Infos in spiegel-online:

 

http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/0,1518,479046,00.html

 

Weitere Infos über Exoplaneten auf unserer Homepage:

 

 

Exoplaneten entdeckt

 

Spektren von Exoplaneten untersucht

Eigenschaften entstehen erst durch Messungen, und zwar nicht lokal, d.h. in verschränkten Systemen gleichzeitig, unabhängig von deren Ausdehnung: Aktuelle Meldung und Readerzusammenstellung

 

Aus Pro Physik:

Quantenphysik treibt Realisten in die Enge

 

Anton Zeilinger und seine Mitarbeiter haben die nichtlokale Verschärfung der Bell'schen Ungleichung experimentell überprüft.

 

Dass die Gesetze der Quantenwelt ein wenig seltsam sind und unserer „realistischen“ Alltagserfahrung oftmals widersprechen, damit hatte man sich ja inzwischen schon abgefunden. Doch nun zeigen Experimente mit polarisationsverschränkten Photonen, die Anton Zeilinger und seine Mitarbeiter an der Universität Wien durchgeführt haben, dass der quantenmechanische Realitätsverlust noch wesentlich weiter geht, als bisher gedacht.

 

Unserer Alltagserfahrung sagt uns, dass die Dinge bestimmte Eigenschaften haben unabhängig davon, ob wir sie beobachten oder nicht. Der Quantentheorie zufolge ist das anders. So haben zwei Photonen, deren Polarisationen miteinander verschränkt sind, keinen bestimmten Polarisationszustand. Führt man jedoch an einem der beiden Photonen eine Polarisationsmessung durch, so nehmen beide Photonen eine bestimmte Polarisation an, selbst wenn sie Lichtjahre voneinander entfernt sind.

 

Für lokale Realisten wie Albert Einstein war diese „geisterhafte Fernwirkung“ nicht akzeptabel. Er war davon überzeugt, dass jedes isolierte Objekt bestimmte objektive Eigenschaften haben müsse, die nicht durch weit entfernte Ereignisse verändert werden können. Einstein hielt deshalb die Quantentheorie noch nicht für das letzte Wort, auch wenn sie das physikalische Geschehen richtig beschreiben mochte. Es musste eine tiefergehende Beschreibung möglich sein, die auf bislang noch „verborgene“ physikalische Größen oder Parameter zurückgriff, mit denen sich der Zustand der Objekte lokal und objektiv charakterisieren ließ.

 

Doch Einsteins lokaler Realismus hat durch die Bell'sche Ungleichung und ihre experimentelle Überprüfung einen tödlichen Schlag erhalten. Als der irische Physiker John Bell vor 40 Jahren seine Ungleichung entwickelte, teilte er noch Einsteins Sichtweise. Doch wie die Ungleichung zeigte, gab es unter der Annahme des lokalen Realismus eine obere Schranke, die die Korrelationen der Spins zweier Teilchen (wie der Photonenpolarisationen) nicht überschreiten konnten. Die Vorhersagen der Quantentheorie wie auch die Messergebnisse befanden sich übereinstimmend oberhalb dieser Schranke. In der Quantenwelt sind also die Dinge bisweilen stärker miteinander korreliert, als es nach dem lokalen Realismus möglich ist.

 

Lag es nun am Realismus oder an der Lokalitätsforderung, dass eine lokale Theorie mit verborgenen Parametern die Quantenwelt nicht adäquat beschreiben konnte? Darauf geben jetzt Anton Zeilinger und seine Kollegen eine Antwort, indem sie für Photonen eine Ungleichung überprüft haben, die auf Arbeiten von Anthony Leggett zurückgeht. Leggett hatte nichtlokale Theorien mit verborgenen Parametern untersucht, in denen die Teilchen objektive Eigenschaften besitzen, die sich jedoch auch über große Entfernungen gegenseitig beeinflussen können. Eine Informationsübertragung sollte dabei aber, wie in der Quantentheorie, ausgeschlossen sein. Es zeigte sich, dass solche nichtlokalen Theorien der Quantentheorie sehr ähnlich sind, indem sie Bells Ungleichung verletzten. Sie erfüllen jedoch eine zusätzliche Ungleichung, die von der Quantentheorie verletzt wird.

 

Die neue Ungleichung überprüften die Wiener Forscher an Photonenpaaren, deren Polarisationszustände quantenmechanisch verschränkt waren. Die beiden Photonen eines jeden Paares wurden durch unterschiedlich eingestellte Polarisatoren geschickt, die die Polarisation der Photonen abfragten. Anschließend wurde mit einem Photodetektor festgestellt, ob das jeweilige Photon den Polarisator passiert hatte. Zur Überprüfung von Bells Ungleichung wurde die lineare Polarisation der Photonen mit Hilfe von unterschiedlich ausgerichteten Polarisatoren abgefragt. Für die neue Ungleichung bestimmten die Forscher auch die elliptische Polarisation der Photonen für unterschiedliche Polarisatoreinstellungen. Die daraus berechneten Korrelationen setzten die Forscher sowohl in die Bell'sche wie auch in die neue Ungleichung ein. Während Bells Ungleichung für einen großen Bereich von Polarisatoreinstellungen klar verletzt wurde, war die Verletzung der neuen Ungleichung nur nach erheblichen experimentellen Anstrengungen zu sehen. Doch schließlich zeigte es sich, dass die Photonen auch die neue Ungleichung deutlich verletzten.

 

Das Verhalten der Photonenpaare, deren Polarisationen verschränkt sind, kann demnach von nichtlokalen Theorien verborgener Parameter nicht erklärt werden. Die einzelnen Photonen haben einfach keinen objektiv feststehenden Polarisationszustand. Zu diesem Schluss kommt man selbst dann, wenn man eine nichtlokale gegenseitige Beeinflussung der Photonenpolarisation zulässt. Die Polarisation der verschränkten Photonen ist also völlig unbestimmt, solange man sie nicht misst. Ob lokal oder nicht: Die realistische Sicht auf die Quantenwelt hat versagt. Wie aber eine nichtrealistische Sicht aussehen könnte, ist noch unklar. 

 

Rainer Scharf

 

Weitere Infos:

Originalveröffentlichung:

Simon Gröblacher et al.: An experimental test of non-local realism. Nature 446, 871 (2006).

http://dx.doi.org/10.1038/nature05677

Homepage der Gruppe von Anton Zeilinger:

http://www.quantum.at

Weitere Literatur:

 

Kommentar:

Alain Aspect: To be or not to be local. Nature 446, 866 (2006).

http://dx.doi.org/10.1038/446866a

A. J. Leggett: Nonlocal Hidden-Variable Theories and Quantum Mechanics: An Incompatibility Theorem. Foundations of Physics 33, 1469 (2003).

http://dx.doi.org/10.1023/A:1026096313729

http://cosmology.princeton.edu/~mcdonald/examples/QM/leggett_fp_33_1469_03.pdf (frei!)

 

Informationen zur Quantenmechanik:

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Realität und Quantenmechanik (Einführender Aufsatz):

Hier klicken

 

Wie real ist die Wirklichkeit?

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Warum können wir die Welt erkennen?

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Der plötzliche Quantentod

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Am größten Teilchenbeschleuniger der Erde wird der Detektor ATLAS gebaut. Im August 2007 soll alles funktionieren! Die Bilderserie dokumentiert den Aufbau seit Oktober 2003 und endet am 4.4.2007 um 22.00 Uhr!

Stand 4.4.2007

Eine Bilderserie vom Bau des Atlasdetektors des neuen LHC bei Genf

Informationen zu LHC:

- Kreisbeschleuniger mit 27 km Länge, Bauzeit seit 2000, Eröffnung August 2007

 

- Bescheunigen von Protonen und Blei-Ionen auf Energien von 7 TeV (billionen eV) bzw. 1144 TeV bei Bleiionen

 

- Bei Kollisionen der Blei-Ionen untereinander im Detektor ALICE soll ein Quark-Gluonen-Plasma erzeugt werden wie es innerhalb der ersten Mikrosekunde nach dem Urknall existiert hat!

 

- Weitere Forschungsziele: Nachweis des lange gesuchten Higgs-Teilchens, das den anderen Elementarteilchen zu ihren Massen verhelfen soll.

 

- Testen der Stringtheorien und Suche nach dem Neutralino, das für die Dunkle Materie verantwortlich sein könnte, die immerhin 25% der Substanz des Kosmos ausmacht.

 

 

 

Die Aufnahmeserie zeigt den Bau des ATLAS Detektors von 2003 bis zum 4.4.2007.

 

Er besitzt die Größe eines fünfstöckigen Hauses und soll die bei der Kollision entstehenden neuen Teilchen untersuchen:

 

 In der innersten Schicht soll der Impuls der Teilchen vermessen werden, dann in einem Kalorimeter die Energie. Müonen werden hiervon nicht erfasst, sie werden in der äußersten Schicht registriert.

 

In jeder Sekunde passieren die Protonenstrahlen 40 Millionen mal den Detektor, jedes Mal erwartet man 20 Zusammenstöße, s.d. 800 Millionen Kollisionen pro Sekunde untersucht, ausgewertet und gespeichert werden müssen

 

 

 

Zu den Bildern hier klicken!

 

Weitere Informationen beim nächsten Freitagsvortrag am Fr, 20.April um 18.30 Uhr, der den Large Hadron Collider LHC und seine Forschungsaufgaben vorstellt!

 

Weitere Infos hier zum Higgs-Teilchen, das mit dem LHC gefunden werden soll.

 

Infos zur Elementarteilchenphysik (Online Kurs)

 

Ergänzung vom 11.4.:

 

Kälter als das Weltall

 

Genf (dpa) - Der erste Abschnitt des weltgrößten Teilchenbeschleunigers LHC bei Genf hat seine künftige Betriebstemperatur von -271 Grad Celsius erreicht. Das ist rund ein Grad kälter als das Universum, wie das europäische Forschungszentrum Cern am Dienstag berichtete. Das mehr als 3 Kilometer lange Teilstück habe damit einen wichtigen Belastungstest erfolgreich bestanden. Die 27 Kilometer lange unterirdische Stahlkonstruktion des Large Hadron Colliders (LHC) schrumpft beim Abkühlen um insgesamt knapp zehn Meter.

 

Die tiefen Temperaturen nur rund zwei Grad über dem absoluten Nullpunkt sind zur Erzeugung der gigantischen Magnetfelder nötig, mit denen Protonen im LHC beschleunigt werden. Physiker wollen mit den Kollisionen der fast lichtschnellen Teilchen dem Urknall so nahe kommen wie nie zuvor. Die insgesamt rund vier Milliarden Euro teure Wissenschaftsmaschine soll im Herbst in Betrieb gehen.

 

Kürzlich war bei einem Drucktest eine Halterung in einem der zahlreichen Magneten im LHC-Tunnel gebrochen. Alle Magneten derselben Baureihe müssen nun überprüft werden. Ob dies Auswirkungen auf den Starttermin des Teilchenbeschleunigers hat, kann das Cern nach eigenen Angaben noch nicht abschätzen