Um einen 20 Lichtjahre entfernten Roten Zwerg kreist ein erdähnlicher Planet, der etwas größer und schwerer als die Erde ist. Die Temperaturen würden Wasser an der Oberfläche zulassen...

 

Nachweismethode:

 

Der Planet bewegt den Stern durch seine Anziehungskraft periodisch hin- und her. Diese Sternbewegung (in Blickrichtung) kann durch den Doppler-Effekt anhand der Verschiebung von Spektrallinien mit einer Genauigkeit von 1 m/sec (Fußgängergeschwindigkeit) beobachtet werden!

 

Im unteren Bild sind die Bewegungseffekte aller drei Planeten auf dne Stern getrennt zu sehen.

 

 

Info von der europäischen Südsternwarte ESO

 

Aus pro-physik.de:

 

«Super-Erde» entdeckt

«Super-Erde» entdeckt

 

Garching (dpa) - Astronomen haben nach eigenen Angaben den ersten bewohnbaren Planeten außerhalb unseres Sonnensystems entdeckt. «Wir schätzen die Durchschnittstemperatur dieser Super-Erde auf 0 bis 40 Grad Celsius, sodass Wasser dort flüssig wäre», erläuterte Mitentdecker Stéphane Udry vom Observatorium Genf. Der namenlose Planet ist etwa anderthalb Mal so groß wie die Erde und hat rund fünf Mal so viel Masse, wie die Europäische Südsternwarte am Dienstag in Garching bei München mitteilte. «Modellen zufolge sollte dieser Planet entweder felsig sein wie die Erde - oder von Ozeanen bedeckt», ergänzte Udry. Hinweise auf Wasser oder sogar Leben gibt es von dort bislang aber nicht.

 

Der Heimatstern der «Super-Erde» ist der Rote Zwerg Gliese 581, eine rund 20 Lichtjahre entfernte Minisonne im Sternbild Waage. Das Jahr dauert auf dem neu entdeckten Planeten nur 13 Tage - er umkreist seinen Stern rund 14 Mal dichter als die Erde die Sonne. Trotzdem sind die Temperaturen dort nach Berechnungen der Astronomen moderat. Gliese 581 strahlt mindestens 50 Mal schwächer als unser Tagesgestirn. Die Umlaufbahn der «Super-Erde» liegt daher in der so genannten bewohnbaren Zone, die als derjenige Bereich um einen Stern definiert ist, in dem Wasser an der Oberfläche eines Planeten flüssig ist.

 

«Wasser ist entscheidend für Leben, wie wir es kennen», betonte Xavier Delfosse von der Universität Grenoble aus dem Forscherteam. «Angesichts seiner Temperaturen und relativen Nähe wird dieser Planet höchst wahrscheinlich ein sehr wichtiges Ziel für künftige Raumflüge auf der Suche nach außerirdischem Leben sein.» Gliese 581 liegt in der kosmischen Nachbarschaft unserer Sonne, er gehört zu den 100 nächsten Sternen. Dennoch benötigt selbst das Licht mehr als 20 Jahre für die rund 200 Billionen Kilometer.

 

Bei demselben Roten Zwerg hatte das Forscherteam vor zwei Jahren bereits einen etwa Neptun-großen Planeten entdeckt, der den Stern deutlich dichter in nur 5,4 Tagen umkreist. Er hat etwa die 15fache Erdmasse. Jetzt haben die Astronomen sogar noch Hinweise auf einen dritten Planeten mit etwa acht Erdmassen gefunden, der weiter außen in rund 84 Tagen um den Roten Zwerg läuft. Eine wissenschaftliche Beschreibung des Planetensystems soll im Fachjournal «Astronomy & Astrophysics» erscheinen.

 

Seit der Entdeckung des ersten extrasolaren Planeten vor zwölf Jahren haben Forscher bislang mehr als 200 solcher so genannten Exoplaneten gefunden. Die meisten davon sind riesige Gasplaneten vom Kaliber des Jupiter. Die «Super-Erde» von Gliese 581 ist nach Angaben der Forscher der kleinste bislang entdeckte Exoplanet. Die Astronomen waren mit einem Präzisionsinstrument der Europäischen Südsternwarte am 3,6-Meter-Teleskop im chilenischen La Silla darauf gestoßen.

 

Weitere Infos:

 

Originalveröffentlichung:

S. Udry et al., The HARPS search for southern extra-solar planets : XI. An habitable super-Earth (5 MEarth) in a 3-planet system, Astronomy and Astrophysics (submitted) 

http://obswww.unige.ch/~udry/udry_preprint.pdf 

Enzyklopädie der Exoplaneten: 

http://vo.obspm.fr/exoplanetes/encyclo

Europäische Südsternwarte:

http://www.eso.org

 

 

Weitere Infos in spiegel-online:

 

http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/0,1518,479046,00.html

 

Weitere Infos über Exoplaneten auf unserer Homepage:

 

 

Exoplaneten entdeckt

 

Spektren von Exoplaneten untersucht