Der mit 3 Millionen $ dotierte Breakthrough Price wurde an Jocelyn Bell Burnell verliehen

Jocelyn Bell Burnell hat 1967 im Rahmen ihrer Doktorarbeit die ersten Signale von Pulsaren (Neutronensterne) gefunden und richtig gedeutet.

Den Nobelpreis erhielt aber ihr Doktorvater.

Aus der Begründung für die höchste Ehrung (Preisgeld 3 Millionen Dollar), die sie jetzt erhalten hat: "Bell Burnell ist nicht nur ein Pionier und ein Riese auf diesem Gebiet, sondern auch ein Vorbild auf höchstem Niveau – eine Vorkämpferin für Frauen in der Wissenschaft, die sich gegen die Ungleichbehandlung von Frauen in den MINT-Fächern ausspricht."

Ich begegnete ihr 2012 zum ersten Mal auf einer Tagung in Dublin, wo sie einen faszinierenden Vortrag über Sternentwicklung hielt. Ich konnte sie nach Kassel einladen und im November 2013 besuchte sie uns für 3 Tage, gerade 70 Jahre geworden.

Sie sprach mit den Teams im SFN, hielt nur für sie einen Vortrag im SFN.

Bei einem gemeinsamen Abendessen im Seminarraum der Sternwarte gab es noch viele Gespräche, auch mit unseren Jugendlichen.

Am nächsten Tag konnten über 400 Jugendliche aus ganz Kassel im großen Hörsaal des Fachbereichs Elektrotechnik einem weiteren Vortrag von ihr lauschen.

Sie hat einen motivierenden Eindruck hinterlassen, die unvergleichbare lebendige anschauliche Art ihrer Vorträge hat alle in Begeisterung versetzt.

Das hohe Preisgeld des Breakthrough Preises will sie zur Finanzierung von Stipendien für in Naturwissenschaften unterrepräsentierte Gruppen von Menschen verwenden.

Im Blog astronomiekassel.blogspot.com sind mehr Bilder zu sehen!

KPH

Heute, 16.10. um 16.00 Uhr wurden Beobachtungen zahlreicher Sternwarten, Satelliten und von drei Gravitationswellendetektoren veröffentlicht.

Zum ersten Mal wurden:

-        - die erste Verschmelzung zweier Neutronensterne zu einem Schwarzen Loch  durch Gravitationswellen beobachtet.

-      - zum ersten mal konnte ein Gravitationswellenereignis lokalisiert werden

-        - Die Entstehung des schnellen Gamma-Blitzes wurde ebenfalls gesehen und damit konnte erstmals ein solches Ereignis erklärt werden.

-         - Auch im sichtbaren Licht wurde beobachtet und Helligkeiten sowie Spektren vermessen.

        - Zum ersten Mal konnte man live zusehen, wie schwere Elemente im Kosmos entstehen.

 

        Ein Bildbericht mit Bildern der ESO, NASA und LIGO/Virgo kann hier heruntergeladen werden:

 

        BILDBERICHT

 

          Aus diesem Anlass veranstaltete des SFN um 16.00 Uhr einen öffentlichen Vortrag, zu dem etwa 70 Interessenten gekommen war, obwohl er erst heute angekündigt wurde.

            Einen etwas ausführlicheren Bildbericht findet man unter Artikel auf unserer Astronomie App.

 

We have dedected gravitational waves!
Damit ist zum ersten Mal der direkte Nachweis von Gravitationswellen gelungen und ein neues "Fenster" in den Kosmos (Gravitationswellenastronomie) ist aufgegangen! Am Ende dieser neuen Forschungsrichtung wird wohl der direkte Nachweis des Urknalls durch Gravitationswellen stehen, vielleicht auch ein Hinweis auf eine Vorgängerstruktur aus der unser Universum entstanden sein könnte. Die Auswirkungen auf Kultur und Weltbild der Menschen lassen sich nur erahnen....

Sie haben sogar ungefähr die Richtung aus der die Wellen kommen abschätzen können.

Und noch eins draufgesetzt:

Es lässt sich eindeutig zeigen, das die Gravitationswellen von der Verschmelzung zweier Schwarzen Löcher   mit je ca. 30 Sonnenmassen herkommen. Das dürfte auch der direkteste Nachweis von stellaren Schwarzen Löchern sein!

Ich denke, ein wahrhaft historischer Tag!

Deshalb bietet das SFN eine Veranstaltungsreihe an:

#######################

Angebote des SFN anlässlich der  Entdeckung von Gravitationswellen:

 

Mi, 17.2.:    17.00 Uhr Gravitationswellen und Schwarze Löcher für Kids

                           Erläuterungen mit einem Mitmachexperiment für Klassen 4-6

 

                    18.15 Uhr: Was sind Gravitationswellen und was sind Schwarze Löcher?

                            Vortrag über Einsteins Theorie und die Beobachtungen der Gravitationswellen (mit zahlreichen Experimenten) für Jugendliche und Erwachsene

 

Das Einsteinlabor (Lernstationen zur Relativitätstheorie) des SFN ist am 17.2.  von 16.30 – 19.30  Uhr geöffnet.

 

Bei wolkenfreiem Himmel kann auch der Mond in der "Sternwarte auf dem SFN" beobachtet werden.

 

Oberstufenschüler und Lehrer/innen, die an einem mathematischen Workshop mit dem Thema: "Wie Einstein die Raumkrümmung mit Tensoren in den Griff bekam..." interessiert sind, melden ihr Interesse bitte unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! an.

 

Ort: Schülerforschungszentrum Nordhessen, Parkstr.16, Einsteinlabor und Vortragsraum

 

######################

 

Alle anwesenden Teams haben eben im SFN die Liveübertragung angesehen und nun gehen sie wieder ihren eigenen Forschungen nach.

Vom 12.11. bis zum 20.11. ist der Leiter des SFN auf Einladung des DLR auf der NASA Basis in Pasadena, USA und fliegt zweimal mit dem IR-Teleskop SOFIA in die Stratosphäre.

 

Über die Vorbereitungen sowie die Flüge und den Aufenthalt auf der NASA Basis gibt es einen Blog unter der foglenden Adresse:

Hier ist die Blogadresse:

http://sofia-sfn.blogspot.de

Empfehlemswert ist  die Magazin-Ansicht:

http://sofia-sfn.blogspot.de/?view=magazine


Die neusten Blogs sind immer oben...es wird immer nur ein Teil des Blogs dargestellt, man muss also den jeweiligen Blog anklicken, dann sieht man alles, vor allem alle Bilder.
 


Die ersten 6 Post stehen.
In den Tagen vor dem Abflug werden  immer wieder  Infos über SOFIA, aktuelle Meldungen bzw. Infos über IR-Astronomie ´gepostet und dann hoffentlich viele Bilder von Californien, Pasadena, der NASA Basis, dem Hangar, vom Flug, aus dem Cockpit und von der Arbeit mit SOFIA während der beiden Flüge...

 

 

Higgs – Boson gefunden?!

Am 4.Juli 2012 wurde Physik-Geschichte geschrieben!

Jahrzehnte haben tausende von Physikern und Technikern das vielleicht größte Experiment der Menschheit geplant, aufgebaut und seit einigen Jahren durchgeführt. Am 4. Juli dann wurde ein Ergebnis bekannt gegeben:

Bei der Energie 125 bis 126 GeV (die Masse eines Protons entspricht etwa 1 GeV an Energie) wurde ein bisher unbekanntes Teilchen entdeckt, das wohl ein Boson ist, also  keinen Spin hat und somit Kräfte vermitteln kann.

Die Entdeckung wurde unabhängig von zwei Teams gemacht, die an zwei nach verschiedenen Prinzipien arbeitenden Detektoren die Zerfallsprodukte gemessen haben, die beim Zusammenstoß zweier mit  etwa Lichtgeschwindigkeit fliegenden Protonen (Energie 8 TeV) entstehen:

Am ATLAS – Detektor wurde ein Teilchen bei 126,5 GeV gefunden und am CMS – Detektor bei 125,3 GeV. Die Daten sind so signifikant, dass nur mit einer Wahrscheinlichkeit von 0,00003 % eine zufällige Streuung der Messwerte dafür verantwortlich sein kann.

Wie wird das neue Boson nachgewiesen?

Das neue Boson ist so kurzlebig, dass es nicht direkt nachgewiesen werden kann. Lediglich die Zerfallsprodukte können registriert werden. Nur wenn der richtige Energiebetrag zur Verfügung gestellt wird, entstehen besonders viele dieser neuen Teilchen und entsprechend häufig sind Zerfallsprodukte. Die hochhaushohen Detektoren registrieren nur die Zerfallsprodukte.

Warum hat man das Higgs-Boson gesucht?

Das Standardmodell der Elementarteilchenphysik kann nicht erklären, warum die Elementarteilchen bestimmte Massen haben. Das Higgs-Feld durchzieht den gesamten Raum und erschwert die Bewegung der ursprünglich masselosen Elementarteilchen unterschiedlich stark. Dies äußert sich durch eine unterschiedlich starke Trägheit, also Masse. Das Photon zum Beispiel koppelt nicht an das Higgs-Feld (d.h. es tauscht kein Higgs-Boson mit ihm aus) und somit bleibt es masselos.

Jetzt kann man eine Chance haben, die Masse von Elementarteilchen zu verstehen. Es wird auch diskutiert, ob das Higgs-Feld Auswirkungen auf die Entwicklung des Kosmos hat (Dunkle Materie, Dunkle Energie).

Wie ist Peter Higgs auf die Idee des Higgs-Feldes gekommen?

Jedes Elementarteilchen kann sich selbst vernichten und erzeugen, also mit sich selbst wechselwirken. Es sitzt in seinem eigenen Feld. Nur lässt sich das nicht berechnen. Jede Rechnung ergibt unendlich große Werte. Aber solange es nur endlich viele dieser Unendlichkeiten in einer Rechnung gibt, kann man diese durch Messwerte ersetzen und andere beobachtbare Eigenschaften der Elementarteilchen berechnen. (Das nennt man Renormalisation).

Das funktioniert aber nicht bei Theorien, die massive Bosonen beschreiben, so wie die schweren Bosonen der schwachen Kraft (Weakonen W- und Z-Bosonen, das Z-Boson ist ein dem Photon vergleichbares Teilchen, es hat nur eine Ruhemasse von etwa 80 Protonenmassen)..

Das Higgs-Feld sorgt nun in der Rechnung dafür, dass auch hier Unendlichkeiten durch Messwerte ersetzt werden können.

Das Higgs-Teilchen ist also nichts anderes als ein mathematischer Trick, kein durch ein physikalisches Modell vorhergesagtes Teilchen. Und trotzdem scheint es zu existieren!

Wieso kann man das Higgs-Boson im Labor erzeugen?

Die extrem hohen lokalen Energien bei der Kollision bringen das Higgs-Feld zum Schwingen, so wie ich mit einem kräftigen Schubs eine Schaukel anstoßen kann. Das Higgs-Boson ist das Energiequant, mit der die Schwingung wieder in den Grundzustand übergeht.

Verstehen wir nun alles?

Zum Glück nicht, sonst wäre Physik ja langweilig. Noch ist ja nicht sicher, ob die Eigenschaften des neuen Teilchens den vom Standardmodell geforderten Eigenschaften entsprechen. Das soll durch weitere Messungen in den nächsten Monaten untersucht werden. Vielleicht zeigt sich ja, dass ein Higgs-Boson jenseits des Standardmodells gefunden wurde?

Außerdem kann das Standardmodell nicht die Massen der Neutrinos erklären und deren Fähigkeiten sich ineinander oder vielleicht sogar in eine ganz neue Neutrinoart umzuwandeln….und niemand versteht, wieso es nur drei „Generationen“ von Elementarteilchen gibt, die sichtbare Welt aber komplett durch die erste Generation erklärbar ist…Es bleibt also noch viel zu tun.

Ist das Higgs-Boson ein „Gottes-Teilchen"?

Diese Bezeichnung ist schlichtweg Unsinn….

Weitere Informationen mit vielen weiteren Links:

http://public.web.cern.ch/public/

http://www.spektrum.de/alias/higgs/das-schwerste-boson-das-wir-je-gefunden-haben/1156279

http://www.pro-physik.de/details/physiknews/2113671/Ein_neues_Teilchen.html

http://press.web.cern.ch/press/PressReleases/Releases2012/PR17.12E.html