Zeit ist relativ, hängt also vom Beobachtungsort und der Bewegung des Beobachters ab:

Je schneller man sich bewegt, desto langsamer vergeht die Zeit und je stärker das Gravitationsfeld in der Umgebung einer Uhr ist, desto langsamer läuft diese (Zeitdilatation). Dieser Effekt ist seit über 100 Jahren gut bekannt und spielt eine große Rolle bei der hohen Genauigkeit, die Navigationsgeräte inzwischen ermöglichen. Die Zeit im Satelliten läuft anders als im Auto, da der Satellit sich im schwächeren Gravitationsfeld befindet (die Uhr läuft schneller) und sich mit hoher Geschwindigkeit bewegt (die Uhr läuft langsamer). Würde man beide Effekte nicht bei der Navigation berücksichtigen, dann würden die Ortsangaben eines Navigationsgerätes schon nach kurzer Betriebsdauer eine Ungenauigkeit von vielen Kilometern haben.

Nun hat man am NIST (National Institute of Standard and Technology) eine optische Atomuhr entwickelt, die eine Ganggenauigkeit von einer Sekunde in Milliarden Jahren besitzt.

Damit kann man jetzt die Effekte der Zeitdilatation auch in einem Labor direkt messen. Geschwindigkeiten von 10 m/sec (schneller Radfahrer) und Höhenunterschiede von 33 cm reichen aus!

Am NIST hat man zwei optische Atomuhren verwendet, die einen Übergang bei 1,121 * 10^15 Hz (mit einer Linienbreite von 8 mHz) des einfach geladenen Aluminium-Ions zur Zeitmessung verwenden. Die genaue Frequenzmessung ist durch einen sog. Frequenzkamm ermöglicht worden. Bewegte sich eine der Uhren mit 10 m/sec, so fehlten in jeder Sekunde 8 Schwingungen (unter Billiarden von Schwingungen!).

Bei einer Anhebung einer Uhr um 33 cm vergrößerte sich deren Frequenz um 4 Billiardstel Prozent!

Diese extrem genauen Messwerte stimmen hervorragend mit den Aussagen der Relativitätstheorie überein.

Auf Grund der stärkeren Schwerkraft sind also im Laufe meines Lebens meine Füße um weniger als 1 Mikrosekunde jünger als mein Kopf! Der Alterungsprozess beginnt also im Kopf....

http://www.nist.gov/physlab/div847/aluminum-atomic-clock_092310.cfm