SFN - Teams erfolgreich beim nationalen Jugend forscht -Wettbewerb in Russland

Mit hohem Engagement ist es den Verantwortlichen in Moskau gelungen, den nationalen Jugend forscht -Wettbewerb (er heißt hier Vernadski-Lesungen) in Russland der für Anfang April geplant war, nun Online abzuhalten.
Viele hundert Teams, Juroren und Betreuer haben drei Tage lang die Präsentationen durchgeführt und begutachtet. Einige wenige ausländische Teams (SFN, Slowenien) haben sich auch qualifiziert.
Kalle Bracht und Leo Bechstein (14, Albert-Schweitzer-Schule) haben sich mit ihrem Forschungsprojekt "Stabilisierung eines Forschungsballons" direkt qualifiziert. David Spyra (17, Ursulinenschule Fritzlar), zusammen mit seinem russischen Partner Kyrill Mankov (14, Schule Nr.17. Nowy Uengoi) mit dem Forschungsprojekt: "Nachweis und Energiebestimmung kosmischer Strahlen" und Simon Richter (18, Jacob-Grimm-Schule), zusammen mit seinem russischen Partner Ivan Raschov (16, Schule Nr. 17, Nowy Urengoi) mit dem Forschungspprojekt "Herstellung von Kohlenstoff-Nanoröhrchen"  haben sich vor vier Wochen über den sibirischen Landeswettbewerb qualifiziert.
Die Präsentation und Diskussion mit der Jury fand in englischer Sprache statt.
Nach einigen Tagen wurde dann das Urteil der Jury mitgeteilt:
Alle drei Teams wurden  als "Absolventen erster Klasse" ausgezeichnet.
Kyrill Mankov hat noch zusammen mit Oleg Melnik im SFN ein anderes Projekt zum Nachweis kosmischer Strahlen begonnen und in Sibirien zu Ende geführt. Damit sind sie in Moskau nach ihrer Online-Präsentation ebenfalls ausgezeichnet worden.
Damit haben zum ersten Mal international gemischte Teams aus dem SFN auf einem der größten weltweiten Wettbewerbe eine hohe Auszeichnung erhalten.
Das Team „Kohlenstoff-Nanoröhrchen“ wurde zusätzlich für die Aktualität seiner Forschungsarbeit und das „Myonen-Team“ für die beste Präsentation gekürt.
Das ist ein großer Erfolg für das Kooperationsprojekt von SFN, Stadt Kassel, Universität Kassel und WintershallDea.
Informationen unter sfnsibirien.blogspot.com

Ein kleine  Stück Normalität in dieser ungewöhnlichen Zeit: Und trotzdem ist das durch die Online-Durchführung von der weltweiten Pandemie geprägt.

Die Vernadski-Lesungen sind der nationale russische Juigend forscht Wettbewerb.

Auch in Russland gibt es Kontaktverbote, sind die Schulen geschlossen. Aber anders als bei uns haben es die russischen Organisatoren in einer gewaltigen Aktion  geschafft die Landeswettbewerbe und den nationalen Wettbewerb online durchzuführen!

Beim nationalen Wettbewerb sind das wohl an die 400 Teams, einige sogar aus dem Ausland.

Vom SFN waren dabei:

David mit dem russischen Partner Kyrill

Simon mit dem russischen Partner Ivan

Leo und Kalle als reines SFN Team.

Darüber hinaus haben Kyrill und Oleg ihr durch unseren Austausch angeregtes Projekt weitergeführt und ebenfalls präsentiert.

Eine ausführliche Berichterstattung findet man in unserem Sibirienblog:

https://sfnsibirien.blogspot.com

Hier gibt es zahlreiche Bilder und Videomitschnitte.

Für immer wird uns das alles in Verbindung mit einer weltweiten Katastrophe als ein kleines Stück Normalität in Erinnerung bleiben, möglich geworden durch die große Wendigkeit und Bereitschaft der russischen Organisatoren sich für die Jugendlichen einzusetzen und sie nicht einfach, wie es in Deutschland geschehen ist, im Stich zu lassen..

Danke!

In Deutschland gibt es ja selbstgemachte Regeln: keine Verschiebung eines Wettbewerbs, nur anwesende Teams können bewertet werden...also lässt man alle Landeswettbewerbe und den Bundeswettbewerb ausfallen.
Den Landeswettbewerb für Schüler experimentieren hätte man lange verschieben können, da gibt es keinen Bundeswettbwerb..aber das Wettbewerbsjahr hört ja nach selbst gesetzten Regeln am 30.6. auf...An die muss man sich ja halten...
Wohlgemerkt: Auf Grund der großen Gefahr konnten  die Wettbewerbe nicht vor Ort stattfinden! Das ist unbenommen! Aber darum geht es nicht...Wie Wertschätzung für die jahrelange Arbeit von Jugendlichen aussieht konnte ich heute erleben:
Was passiert in Russland?
Sicherheitshalber sind selbst in Sibirien die Schulen geschlossen und der sibirische Landeswettbewerb, die Vernadski-Lesungen mit über 100 Teilnehmern kann deshalb in der geplanten Form nicht stattfinden.
Die russischen Organisatoren schaffen es aber in vier Tagen alles so zu organisieren, dass jedes Team von zu Hause aus mit einzelnen Konferenzschaltungen von der Jury befragt wird. Die vorgesehenen Vorträge von Gästen finden ebenso Online statt...
Viele hundert Menschen waren online dabei!
Heute war es soweit...wir haben  ja zwei deutsch-russische Kooperationsteams (Weltpremiere!). Um 10.00 Uhr MEZ haben wir die Konferenzschaltung geprobt...klappte auf Anhieb.
Tage vorher schon haben die Jugendlichen zuerst vom SFN aus, dann aus ihren eigenen Wohnungen, ihre Vorträge abgesprochen.
Die Poster sind per Mail verschickt worden und standen der Jury als pdf zur Verfügung.
Unsere Jury bestand aus zwei Physikern, Evgeny Ballad und Alexander Leontowitsch, die in Moskau saßen, der Wettbewerbsleiter und die Organisatoren in Sibirien, die russischen Schüler in ihren jeweiligen Wohnungen in Nowy Urengoi, unsere Schüler in Fritzlar und Kassel, Nina und ich als Gäste ebenfalls zu Hause in Kassel.
Zweite Weltpremiere!
Vorträge wurden in englisch und russisch gehalten, eine Dolmetscherin hat übersetzt. Die Jurybefragung war auf englisch.
Auch ich durfte als Betreuer Fragen stellen bzw. Anmerkungen machen. Es stand eben nicht die Bewertung, sondern der wissenschaftliche Diskurs im Vordergrund.
Man, war das toll!
Es war eine wissenschaftliche Diskussion, die alle Beteiligten mit großem Interesse durchgeführt haben. Immer wieder kam die hohe Wertschätzung der Jury rüber.
Ich habe mich anschließend nicht nur bei den Jugendlichen bedankt, die trotz dieser Corona-Krise über Grenzen hinweg weiter zusammengearbeitet haben, sondern auch bei den Organisatoren, die dadurch, dass sie den Jugendlichen die Chance gaben ihre Projekte vorzustellen, eine hohe Wertschätzung ausgedrückt haben..
Das hat allen gut getan.
Bei uns sind viele Jugendliche regelrecht zusammengebrochen, als sie die ersatz- und fast kommentarlose Streichung der Wettbewerbe erfahren haben.
In den nächsten Tagen erwarten wir die Jurybewertungen. Aber darauf kommt es überhaupt nicht mehr an.
Ernst genommen zu werden, das Interesse zu spüren, das die Wissenschaftler haben und zu wissen, dass da Organisatoren wahre Wunder vollbracht haben, das war für mich eine der tollsten Erfahrungen der letzten Zeit.
Und wir haben alle fest versprochen uns persönlich zu treffen, wenn alles vorbei ist.
Nach der Probeschaltung am Vormittag habe ich den Teams folgendes geschrieben:
Ich wünsche unseren Teams alles Gute, viel Erfolg und ich finde es toll, dass ihr dabei seid.
Klar, vor Ort zu sein  wäre schöner...aber macht euch klar:
Ihr schreibt gerade ein Stück Weltgeschichte! Da geht es um mehr als nur eine Präsentation!

Dem ist nichts hinzuzufügen!
Herzlichen Glückwunsch an David, Mayya (die leider verhindert ist), Kyrill, Simon und Ivan!
Mehr Infos in unserem Sibirien-Blog: https://sfnsibirien.blogspot.com/

Wir bieten nicht nur ein Online- und Workshopprogramm für alle Jugendlichen an, sondern produzieren, wie manch andere Institutionen auch, mit unseren 3 D Druckern auch Halterungen für Gesichtsschutz-Schilder.

Wir schaffen zur Zeit etwa 15 Stück am Tag, das Klinikum in Kassel benötigt (zur Zeit) etwa 400 Stück für die Notaufnahme.

Wenn unsere Mitarbeiter tagsüber im SFN einzeln sich um die Computer, Werkstatt, Büro kümmern, dann kümmern sie sich auch um die Herstellung der Halterungen.

Angeregt wurde diese Hilfsaktion durch einen ehemaligen SFNler.

Eben haben wir die Testschaltung für den russischen Jugend forscht Wettbewerb in Nowy Urengoi durchgeführt.
Irre, was die in der kurzen Zeit auf die Beine gestellt haben und peinlich für die deutsche JuFo-Organisation.
Alle Teammitglieder haben von zu Hause aus sich zugeschaltet, es waren Dolmetscher dabei und die Juroren aus Moskau: Kassel, Fritzlar, Moskau, Nowy Urengoi.
Drei Tage haben sie gebraucht um den gesamten Wettbewerb umzuorganisieren! Klasse!
So geht es! Das nenne ich Wertschätzung zur Arbeit der Jugendlichen!
Bei der Live Teampräsentation um 12 Uhr unserer Zeit werden 1400 Leute zuschauen, alle am Computer sitzend!
Ich wünsche unseren Teams alles Gute, viel Erfolg und ich finde es toll, das ihr dabei seid.
Klar, vor Ort zu sein  wäre schöner...aber macht euch klar:
Ihr schreibt gerade ein Stück Weltgeschichte! Da geht es um mehr als nur eine Präsentation!
KP
Ausführliche Bildberichte im Sibirienblog (s.o.)