Pressemitteilung der Stadt Kassel

 

Wasserqualität des Buga-Sees: Jungforscher zum Gedankenaustausch im Umwelt- und Gartenamt

 Kassel (psk). Hannah Kramer und Leon Kausch vom Schülerforschungszentrum Nordhessen in Kassel haben ein ferngesteuertes Wasseranalyseboot entwickelt und damit im Fachgebiet Biologie den 1. Platz im Landeswettbewerb „Jugend forscht“ gewonnen. Mit ihrem Boot untersuchen die Kasseler Schüler die Wasserqualität des Buga-Sees. Jetzt waren beide auf Einladung der Stadt Kassel zum Gedankenaustausch im Umwelt- und Gartenamt zu Besuch. Amtsleiterin Anja Starick und Jörg Gerhold, Abteilungsleiter für Grünflächen und damit verantwortlich für den Buga-See, zeigten sich beeindruckt von der Qualität der Arbeitsergebnisse und dem Wissensdurst der Jungforscher.

 Anja Starick: „Es ist schon imponierend, mit wieviel Neugier, Kreativität und Leidenschaft sich Hannah Kramer und Leon Kausch mit dem Thema Wasserqualität des Buga-Sees auseinandersetzen. Die Stadt unternimmt ja selbst auch große Anstrengungen, um dieses Naturgewässer regelmäßig zu untersuchen und damit für die vielen Nutzer mit ganz unterschiedlichen Interessen verwertbar zu halten. Den Einsatz des Wasseranalysebootes werden wir uns sicherlich mal vor Ort ansehen.“

 Lebhaft diskutiert wurden in der Gesprächsrunde insbesondere umsetzbare Lösungsvorschläge für eine bessere Wasserqualität des Buga-Sees. Jörg Gerhold: „Die beiden Jungforscher haben sich wirklich umfassend mit der Materie auseinandergesetzt und sich einen guten Wissensstand angeeignet. Eine Zuleitung zur Fulda – wie in der Öffentlichkeit oft zu hören – wird dieses Problem allerdings nicht lösen. Im Gegenteil: Das Fuldawasser ist sehr nährstoffreich und würde das Problem noch verstärken.“ Die beiden Schüler schlugen vor, den Buga-See weiträumig auszubaggern und damit den nährstoffreichen Grund zu entfernen. Starick und Gerhold stuften dies als wirkungsvoll ein, machten aber deutlich, dass eine solche Lösung sehr aufwendig und damit äußerst kostspielig sei.

 Gerhold: „Wir haben ja insbesondere bei warmen Temperaturen das Problem, dass der sehr nährstoffreiche Buga-See anfällig dafür ist, Cyanobakterien zu entwickeln, die dann als blauschimmernde Schwimmteppiche auf der Wasseroberfläche treiben.“ Mitunter können diese Bakterien bei Kontakt zu Gesundheitsschäden führen. Daher werde der Buga-See im Zweifelsfall gesperrt für Badegäste. „Ein natürlicher Gegenspieler dieser Cyanobakterien sind die großblättrigen Unterwasserpflanzen“, erläutert Gerhold. „Sie nehmen den Blaualgen für deren Massenentwicklung das notwendige Licht und die Nährstoffe.“

 Daher versuche man auch, diese Unterwasserpflanzen im See zu erhalten und nur in den unmittelbaren Strandbereichen zu mähen. Badende kommen so allerdings hin und wieder in Kontakt mit den Unterwasserpflanzen und erschrecken sich. Gerhold: „Eines dürfen Nutzer nie vergessen: Der Buga-See ist ein Naturgewässer.“ Im Frühsommer werde das Umwelt- und Gartenamt Teilbereiche der ausgewiesenen Schwimmbereiche des Sees wieder mähen. Überlegt werde zudem, im Herbst nach der Badesaison eine weitere Unterwassermahd durchzuführen. Ziel sei es, dem See auf diese Art und Weise Nährstoffe zu entziehen um die negative Entwicklung des Sees zu einem sehr nährstoffreichen See zu verlangsamen, sagt Gerhold.

 Hannah Kramer und Leon Kausch werden ihr Projekt „Wasserproben ferngesteuert – Gewässeruntersuchungen mit dem Wasseranalyseboot“ demnächst beim Bundeswettbewerb „Jugend forscht“ vorstellen. „Wir drücken dafür ganz fest die Daumen und wünschen den beiden Jungforschern viel Erfolg“, erklärten Starick und Gerhold zum Abschluss des Gesprächs.