Gravitationswellen und Schwarze Löcher im SFN

Am 11.2. um 16.35 Uhr verkündeten die Wissenschaftler des amerikanischen Gravitationswellendetektors aLIGO (Advanced Laser Interferometer Gravitational Wave Observatory). DIE Entdeckung des Jahrhunderts: In einem Probelauf, nach dem in Deutschland entwickelte Technologie eingebaut wurde, konnten am 14.9.2015 erstmals Gravitationswellen direkt nachgewiesen. Gleichzeitig war dies auch die erste Beobachtung der Verschmelzung zweier stellarer Schwarzer Löcher.

100 Jahre nachdem Albert Einstein die Allgemeine Relativitätstheorie aufgestellt hat, ist sie erneut in höchster Präzision bestätigt worden.

Anlass genug  am Mittwoch, 17.2. einen ganzen Nachmittag und Abend lang das SFN für die Öffentlichkeit zum Thema „Gravitationswellen und Schwarze Löcher“ zu öffnen.

Fast 200 Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene stürmten die Veranstaltungen im SFN. Sie besichtigten die Sternwarte und erlebten die offizielle Eröffnung von Hessens einzigem Fallturm. Die Schüler Leonard Laabs, Christoph Maier und Johannes Korff zeigten eindrucksvoll, dass in ihrer Fallkapsel Schwerelosigkeit herrscht: Eine Kerzenflamme veränderte im Schwebezustand ihre Form und Intensität. Eng gedrängt standen alle Besucher um die vier Etagen des 15 m hohen Fallturmes und verfolgten gespannt das Experiment und die Filmaufnahmen aus dem Inneren der Fallkapsel. Nach dieser Einweihung wollen die drei Jungforscher das Verhalten von Wasserbrücken unter Schwerelosigkeit untersuchen.

In zwei Vorträgen erklärte dann der Leiter des SFN, Klaus-Peter Haupt, dass Einstein vor etwa 110 Jahren schon die Idee der Schwerelosigkeit beim freien Fall hatte und dass er durch diese Idee auf die Vorhersage der Gravitationswellen und der Schwarzen Löcher gekommen war.

In weiteren Experimenten durften die Jüngsten (8 Jahre) sogar eigene „Gravitationswellen“ erzeugen und die Älteren verfolgten die Demonstration eines Versuches mit Lichtwellen, der die Nachweismethode der Forschenden vorführt.

Schon die Jüngsten diskutierten angeregt die von Stephen Hawking gefundene Möglichkeit, dass Schwarze Löcher durch Aussenden einer besonderen Strahlung auch explodieren könnten.

 

 

Informationen zum SFN:

Im SFN arbeiten Jugendliche aus 35 nordhessischen Schulen an nahezu 100 eigenen Forschungsprojekten aus dem Bereich der Naturwissenschaften, Technik, Informatik und Mathematik. Dabei werden sie von 26 Studenten der Universität Kassel und 10 Lehrern aus 8 Schulen unterstützt. Auf 650 m² stehen ihnen zahlreiche Werkstätten, Arbeitsräume und Labore zur Verfügung. Eine hochwertige technische Ausstattung ermöglicht u.a. Experimente mit einzelnen Lichtteilchen und biologischen Zellen. Die technische Ausstattung umfasst Fernrohre, Spektroskope, 3 D Drucker, Wärmebildkamera, Elektronenmikroskop, Fallturm sowie ein modernes Schalllabor und vieles mehr.

Im SFN wurden bisher 76 Arbeiten bei „Jugend forscht“ betreut, die 45 Auszeichnungen auf Landesebene, 18 Auszeichnungen auf Bundesebene und 8 internationale Auszeichnungen erhalten haben. Die bisher sieben Bundessiege wurden in Physik, Technik, Geo- und Raumwissenschaften und beim GYPT erzielt. 2015 erhielt ein SFN – Projekt die Weltmeisterschaft in Chemie. Mit den Arbeiten von 2016 sind es nun 86 Arbeiten insgesamt.

Für „Schüler experimentieren“ wurden 102 Arbeiten betreut, von denen bisher 6 Arbeiten auf Landesebene hochgestuft wurden und an „Jugend forscht“ teilgenommen haben. Mit den Arbeiten von 2016 sind es nun 107 Arbeiten insgesamt.

Mit „Jugend forscht“, GYPT und anderen Wettbewerben überschreitet die Gesamtzahl der bisher im SFN betreuten Wettbewerbsarbeiten die Zahl 200.

Hauptsponsoren des SFN sind  cdw-Stiftungsverbund, Volkswagen AG, targos-molecular pathology gmbh , Industrie- und Handelskammer Kassel-Marburg, Wintershall Holding GmbH, Merck KGaA und die Kasseler Sparkasse.    

Informationen: www.sfn-kassel.de