Silber für Deutschland!

Beim Physik-Weltcup “International  Young Physicists' Tournament”, der  unter 28 Nationen dieses Jahr in Bad Saulgau zehn Tage lang ausgetragen wurde, erreicht das deutsche Team den hervorragenden 5. Platz und damit eine Silbermedaille.

Die drei Erstplatzierten Südkorea, Singapur und Iran erhalten eine Goldmedaille, denn nach dem Reglement werden alle Finalisten gleich ausgezeichnet. Während der Schlussrunde am Mittwoch konnten  die jungen Forscher noch einmal ihr ganzes Können zeigen, da sie hier ein selbstgewähltes Projekt vorstellen durften und nicht wie in den Vorrunden ein vom gegnerischen Team ausgesuchtes. Am Ende des Finales wurde  dann am Donnerstag Südkorea  zum „Winner oft the Tournament“ ernannt.

In allen fünf Vorrunden führten Südkorea und Singapur das Feld souverän an. Deutschland erzielte mit 196,9 Punkten nach Weißrussland mit 197 Punkten am Ende den fünften Platz. Die Teams der Plätze vier bis acht

erhalten eine Silbermedaille, Bronze gibt es für die Ränge neun bis 14.

 

Teilnehmer des deutschen Teams:


Michael Kern (Captain), (17Jahre), Biberach
Schülerforschungszentrum Südwürttemberg (SFZ®), Ulm

Paul Hege (16 Jahre), Kassel
Schülerforschungszentrum Nordhessen (SFN), Kassel

Clemens Borys (18 Jahre), Vellmar
Schülerforschungszentrum Nordhessen (SFN), Kassel

Tobias Schemmelmann (18 Jahre), Lörrach
phænovum, Lörrach

Lars Dehlwes (16 Jahre), Erlangen
Erlanger Schülerforschungszentrum für Bayern (ESFZ Erlangen)

 

Nach monatelangem Auswahlverfahren wurden Clemens Borys und Paul Hege aus dem SFN in das deutsche Team berufen.

 

Eine Woche lang mussten sie nun beim Weltcup ihre Forschungsergebnisse zu einem der 17 anspruchsvollen Projekte nach der Wahl ihrer jeweiligen Herausforderer darstellen und verteidigen. Eine internationale zehnköpfige Jury bewertete die Darstellung, Verteidigung und die von Teammitgliedern vorgenommene vergleichende Bewertung.

 

Jeder dieser 5 „Fights“ dauerte vier Stunden und wurde natürlich in Englisch durchgeführt.

 

Nur 10 Minuten hat ein Teammitglied Zeit die eigenen Forschungsergebnisse vorzustellen, dann wird es mit Fragen der gegnerischen Teams bombardiert, danach hat eines der gegnerischen Teams 2 Minuten Zeit eine Gegenpräsentation vorzubereiten. Zum Schluss muss ein Mitglied eines dritten Teams beide Darstellungen kritisch bewerten. Nach etwa einer Stunde schließen Fragen der Jury dann einen „Fight“ ab.

 

„Das ist ein unheimlicher Stress, der Zeitdruck in den langen Fights und der nahezu vollständige Schlafentzug, denn nur nachts hat man Zeit sich auf die nächsten Fights vorzubereiten.“, so beschreibt Clemens Borys seinen Eindruck: „Man muss alles können: perfekt in Physik sein, aber auch knallhart und schnell auf die Argumente der anderen reagieren können!“.

 

Der weltweit anspruchsvollste Physik-Wettbewerb für Jugendliche hat z.B. in Südkorea eine große Bedeutung. Schon im November haben dort fast 900 Jugendliche ihre Lösungen zu den Projekten eingereicht, die fünf besten wurden ausgewählt und hatten ein halbes Jahr Zeit sich auf die Präsentationen vorzubereiten.

 

Sowohl Clemens als auch Paul Hege gehen aber mit unvergesslichen Erinnerungen und viele neuen internationalen Kontakten zurück nach Kassel. Aber Paul hätte sich noch mehr Physik und weniger Wettbewerbscharakter  gewünscht. Clemens fand es „einfach geil“ und würde sich wünschen, dass nächstes Jahr erneut Jugendliche aus dem Schülerforschungszentrum Nordhessen SFN der Universität Kassel die Qualifikation zur Berufung in die „Nationalmannschaft“ erhalten würden. Er steht jedenfalls als Trainer bereit!

 

IYPT 2012