21. European Union Contest for Young Scientists in Paris vom 11.9. bis 16.9. 2009

Karen Wintersperger und Lucas Rott vom PhysikClub / SchülerForschungsZentrum Nordhessen beim Europawettbewerb in Paris

Der European Union Contest for Young Scientists wird von der Europäischen Kommission veranstaltet. Ziel ist die Förderung des wissenschaftlichen Austausches und der Zusammenarbeit zwischen jungen Forschern.

An dem Wettbewerb nehmen in diesem Jahr 137 talentierte junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zwischen 14 und 20 Jahren teil. Die Jugendlichen aus 40 Ländern präsentieren in zehn Wettbewerbsdisziplinen insgesamt 88 Projekte, die von einer internationalen Expertenjury bewertet werden. Es gibt Projekte aus Biologie, Chemie, Geowissenschaften, Technik, Umwelt, Informatik, Mathematik, Medizin, Physik und Sozialwissenschaften, die Teilnehmer/innen kommen aus fast allen europäischen aber auch aus nichteuropäischen Ländern, wie Israel, Südkorea, USA, China, Neuseeland,  Russland, Japan und Kanada.

Leider ging unser Team leer aus, aber wir sollten nicht vergessen welche exzellente wissenschaftliche Leistung sie vollbracht haben.

Ein langer und erfolgreicher Weg bis Paris:

Die Arbeit haben Karen und Lucas im August 2008 begonnen. Schon vorher waren sie in jeweils anderen Teams bei Jugend forscht mit anderen Arbeiten erfolgreich. Karen wurde zweite beim Landeswettbewerb 2008 in Physik und Lucas zweiter beim Landeswettbewerb 2008 in Chemie.

Im März 2009 gewannen sie dann gemeinsam mit ihrem neuen Projekt den Regionalwettbewerb Hessen-Nord und vier Wochen später den Landeswettbewerb Hessen im Fachgebiet Physik. Zusätzlich erhielten sie noch ein Forschungspraktikum als Sonderpreis.

Im Mai war dann der Bundeswettbewerb in Osnabrück. Hier wurden sie Bundessieger im Fachgebiet Physik und erhielten zusätzlich den hochdotierten Sonderpreis der Bundesministerin für Forschung und Bildung für „eine hervorragende Arbeit, die sich mit zukunftsorientierten Technologien beschäftigt“.

Gleichzeitig qualifizierten sie sich als eines von drei der 10 Bundessiegerteams für den „weltweiten Europawettbewerb“.

Mit Nano-Gold zum Erfolg:

Ihre Arbeit über "Maßgeschneiderte optische Eigenschaften - Die Plasmonenresonanz von Nano-Goldpartikeln" wurde im PhysikClub angefertigt, aber auch durch Messungen am Elektronenmikroskop und Spektrometer des Fachbereichs Physik der Universität Kassel unterstützt.

 

Schon im Mittelalter benutzte man Nano-Gold zur Färbung von Gläsern. Karen und Lucas haben solche Nano-Goldcluster hergestellt und durch aufwändige Untersuchungen charakterisiert. Die Elektronen der winzigen Partikel können durch Licht zum Schwingen angeregt werden, da die Partikel aber sehr klein sind, gibt es Resonanzerscheinungen: Sie absorbieren nur Licht bestimmter Wellenlängen. Wie diese Wellenlängen von Form und Größe der Partikel abhängen haben Karen und Lucas nicht nur untersucht sondern auch durch komplexe Modellrechnungen beschrieben. Durch ihr Herstellungsverfahren konnten sie auch gewünschte Größen und Formen der Nanopartikel erzeugen und somit die optischen Eigenschaften festlegen.

Nach dem Bundeswettbewerb gelang ihnen dann die Herstellung von Plastikfolien, in denen ihre Nanopartikel eingebracht waren. Durch Spannen der Folie konnten sie die optischen Eigenschaften kontinuierlich ändern.

Nicht nur ein aufwendiges experimentelles Verfahren sondern sehr anspruchsvolle Modellrechnungen, mit denen die Messergebnisse verstanden wurden, zeichnen diese erfolgreiche Arbeit aus.

 

Lucas macht jetzt Abitur, Karen beginnt ein Physikstudium in Göttingen und arbeitet als Beraterin im PhysikClub mit.

 

Das PhysikClub – Konzept:

 

Im PhysikClub arbeiten 175 Jugendliche aus Nordhessen an 65 Forschungsprojekten, sie werden dabei von 21 Lehrern, Wissenschaftlern und Studenten beraten.

 

Der PhysikClub ist eine Einrichtung der Kinder- und Jugendakademie des Staatlichen Schulamtes Kassel Stadt und Land und findet an der Albert – Schweitzer – Schule in Kassel statt.

 

Karen ging auf das Friedrichsgymnasium. Lucas geht auf das Lichtenberg Gymnasium, die Arbeit wurde unterstützt durch Klaus- Peter Haupt (Studienseminar, Albert-Schweitzer-Schule Kassel, Dr. Martin Holfeld, Theodor-Heuß-Schule, Homberg und Henning Huckfeld, Student der Universität Kassel). Sie wurde im Labor des PhysikClubs an der Albert-Schweitzer-Schule angefertigt, Zusatzmessungen wurden von Karen und Lucas  an der Universität Kassel durchgeführt.

 

Erfolgreich bei Jugend forscht und anderen Wettbewerben:

 

Seit 2004 wurden im PhysikClub 25 Jugend forscht Arbeiten und weitere 12 Arbeiten für Schüler experimentieren angefertigt. Für die Jugend forscht – Arbeiten gibt es den Landeswettbewerb, auf den alle Regionalsieger kommen und den Bundeswettbewerb, auf den alle Landessieger kommen.

Bisher gab es 8 Landessiege und 9 Platzierungen auf Landesebene für PhysikClub – Teams in den Bereichen Physik, Technik, Geo- und Raumwissenschaften, Chemie und Informatik. Aus  den Landessiegern gingen zwei Bundessiege, ein 5. Platz und drei Sonderpreise auf Bundesebene hervor.

Weniger als 1 % der zu Beginn des Wettbewerbs angetretenen Teilnehmer/innen werden auf Bundesebene ausgezeichnet, im PhysikClub liegt der Anteil bei über 30%.

Aber auch zahlreiche andere Auszeichnungen wie der MINT Award 2006 und 2007 sowie der NaT Working Preis 2007 gingen an den PhysikClub.