27.06.2007- 23.07.2007 in West Virginia, USA
von Felix Kreyer und Rico Janusch
Am 27.06.2007 landeten wir auf dem Yaeger Airport in Charleston, West Virginia. Dort wurden
wir auch schon am Gepäckband von einigen der Staph-Member des National Youth Science Camp
[NYSC] empfangen und begrüßt. Nach den ersten Formalitäten, wie das Vergeben der Nametags
wurden wir auch schon von unseren Gastfamilien für die erste Nacht in West Virginia abgeholt. In
diesem Moment erreichte uns auch schon die erste Überraschung. Wir hatten verschiedene
Gasteltern. Dies war für uns jedoch kein Problem.
Nach der ersten Nacht in den USA wurden wir von den Hosts zum Chemiekonzern „DOW“
gebracht, wo wir an einer Führung durch die verschiedenen Forschungsstationen und Labors
teilnahmen. Auch hier wurden wir getrennt. Während der Führung in kleinen Gruppen, hatte man
das erste mal Kontakt mit mehreren der Delegates. Die Führung zeigte, was in einem großen
Chemieunternehmen wie DOW alles geschieht und was es heißt dort zu arbeiten. Nach der
Exkursion durch DOW hieß es alle Delegates das erste mal zusammen zu sehen und sich dann in
Busse zu verteilen, die einen in das ca. drei Stunden entfernte Camp brachten.
„Ein ganz normaler Tag im NYSC“
Jeden Morgen um Punkt 7.30 Uhr wurden wir mit dem „Rhododendron Song“ geweckt, welchen
alle nach drei Tagen lauthals mitsingen konnten. Nach dieser wunderbaren Methode geweckt zu
werden, hatte man ca. eine dreiviertel Stunde um sich für den Tag vorzubereiten. Um 9.15 Uhr
wurden wir dann mit einem weiterem Lied („Raising Arizona“) zur „Morning Show“ gerufen. Dort
stellten wir uns mit den anderen 106 Delegates und alle 32 Staph-Member in einem großen Kreis
auf dem „Green“ auf und lauschten einem täglich wechselndem, von Staph-Membern
aufgenommenem Radiobeitrag, der die lustigsten und skurrilsten Momente des Vortages noch
einmal aufgriff. Im Zuge der Morning Show wurde die Flagge der USA, sowie die eines US
Bundesstaates oder die eines internationalen Gastlandes gehisst, so auch die Deutsche Fahne von
uns.
Um 9.15 Uhr begann die erste Lecture des Tages, zu der renommierte Doktoren und Professoren
aus den US Universitäten oder aber auch Vertreter vom FBI eingeladen waren.
Nach dieser 1 1/2 stündigen Lecture gingen wir direkt in eine „Directed Study“ (Themenbezogener
Unterricht). In diesen war es möglich zum Beispiel Wasserqualität zu messen, den Rubik's Cube
lösen zu lernen, Hände zu sezieren, mit GPS Empfängern versteckte Sender zu orten oder auch
Codes zu schreiben und zu dechiffrieren. Des Weiteren bietete die Directet Study die Möglichkeit
zu Outdoor-Trips, welche Rock-Cimbing, Caving (Höhlentour in engen Höhlen) und Mountain
Biking beinhaltete.
Nachmittags nach dem Lunch gab es zwei Seminarblöcke, die man täglich frei wählen konnte. In
den Seminaren, die meistens von Staph-Membern geleitet wurden, konnte man jonglieren oder
Swingdance erlernen, sportlichen Aktivitäten nachgehen oder sich auch über die Geschichte des π
schlau machen, oder die Zeit nutzte um neue Freunde zu finden.
Um 18.00Uhr wurde zum Dinner gerufen, nach welchem nach Tradition des Camps ein „After
Dinner Entertainment“ stattfand, bei dem die Delegates ihre Talente im Singen, Musizieren,
Tanzen oder ähnlichem vorführen konnten. Danach ging es zur zweiten Lecture des Tages. Um
21.15Uhr gab es vor dem zu Bett gehen noch einen Snack.
Von 22.00Uhr bis 22.30Uhr war Zeit fürs Bad. Hiernach wurde das traditionelle „Cabin Meeting“
(Kabinentreffen) gehalten, in welchem verschiedenste Themen besprochen und manchmal wild
diskutiert wurden. Um Punkt 23.00Uhr hieß es „Lights Out“ und alle gingen in ihre „Bunks“
(Stockbetten) mit dem Lied „The Ashoken Farewell“ schlafen.
Special Events
Gleich am zweiten Tag, fuhren wir in den Twinkys (amerikanische Schulbusse) zu einer nahe
gelegen Höhle. Dort wurden wir von den Betreuern in einen großen Höhlensaal geführt. Dort
setzten wir uns alle auf bereitgelegte Planen und lauschten den Gitarrenklängen von Peter Mulvey .
Spannend ging es auch am dritten Tag weiter. Die Twinkys wurden erneut mit 108 Delegates
gefüllt und fuhren so zum National Radio Astronomy Observatory (NRAO), wo das größte
bewegliche Radioteleskop der Erde steht. Es ist höher als die Freiheitsstatue, hat einen Durchmesser
von ca. 140m und wiegt 160kt. Weiterhin ist es das größte und schwerste bewegbare Objekt auf
dem Land. Mit so genannten GBT (Green Bank Telescope) „horchen“ die dortigen Wissenschaftler
die Milchstraße nach Erdgleichen und eventuell existierenden extraterrestrischen Atomen.
Am 4. Juli, dem amerikanischen Unabhängigkeitstag (Independence Day), fuhren wir zu einem
geschichtsträchtigen Ort. Allagheny Hill, ein Schlachtfeld aus dem Bürgerkrieg von Amerika. Dort
sang der Chor, an dem wir auch teilnahmen. Auch das Orchester des Camps spielte auf Allagheny
Hill. Nach den beiden Darbietungen konnten alle Teilnehmer etwas dazu sagen, was dieser Tag für
sie bedeutet.
Gegen Ende unseres Aufenthaltes in West Virginia fuhren wir in die amerikanische Hauptstadt
Washington DC. Als wir dort nach einer 5 stündigen Busfahrt in DC ankamen, bezogen wir mit
unseren Raumpartnern unsere Zimmer in einem Studentenwohnheim der George Washington
University. Nachdem wir uns unsere förmliche Kleidung angelegt hatten, fuhren wir zu den
National Academies, wo wir ein Expertengespräch etwas über die Werdegänge der einzelnen
Akademiker aus dem Weißen Haus erfuhren.
Danach machten wir eine Besichtigungstour zum Jefferson Memorial und hinterher zum Roosevelt
Memorial.
Am zweiten Tag in der Hauptstadt fuhren wir mit der Metro zur Mall, wo die Smithsonian
Museums stehen. Drei der zur Auswahl stehenden Museen konnten wir nun auf eigene Faust
erkunden.
Am selben Abend besichtigten wir das Washington Monument und das World War II Memorial,
spazierten am Reflection Pool vorbei zum Corean War Memorial. Von dort aus ging es zum
Vietnam Memorial und zum Lincoln Memorial.
Der erste Programmpunk am dritten und letzten Tag in Washingtion, war ein Besuch im Surpreme
Court. Der von allen erwartete Höhepunkt war das Senat Luncheon. Dort hielt uns der
Administrator der NASA einen Vortrag über die geplante Mondstation. Weiterhin trafen wir den
Deutschen Botschafter, sowie den Präsidenten der National Youth Science Foundation und Senator
Robert C. Byrd. Mr. Byrd ist mit seinen mittlerweile 90 Jahren der älteste Senator der USA. Nach
diesem für uns sehr bedeutsamen Essen fuhren wir wieder die fünf Stunden zurück ins Camp.
Cass Railroad ist eine altertümliche Dampflockanlage, die zu Zeiten des Goldrausches in den USA
als Transportmittel diente. Heutzutage wird sie jedoch ausschließlich für touristische Zwecke
verwandt. Mit diesem alten Zug fuhren wir ein Stück in den Wald hinein zu einem großen
Picknickplatz, wo wir ein Picknick hielten und uns mit Football, Frisbee und Sonnenbaden die Zeit
vertrieben.
Die Wanderungen.
Es gab neben den normalen Tagen im Camp noch die sogenannten „Overnighters“ (Wanderung mit
Übernachtung). Bei diesen Wanderungen, wurde man mit der Nahrung für gut 1,5 Tage
ausgestattet, sowie den Zelten für die Nacht. Dann wurde man mit den Twinkies raus in den Wald
gefahren, nur mit seinen Rucksäcken, Kompass und Karte bewaffnet am Drop Point ausgesetzt.
Nun war die Gruppe auf sich allein gestellt. Man musste bis zu einer vorher vereinbarten Zeit am
Pick up Point eintreffen um wieder aufgesammelt zu werden.
The great Outdoors
Die Outdoor Aktivitäten konnten als Directed Study Block gewählt werden und gingen somit über 3
Tage.
Am ersten Tag sind wir zu einer Höhle gefahren die wir 3 Stunden lang in der Gruppe selber
erkundet haben. Diese Höhle war sehr schlammig und natürlich, wie für Höhlen üblich, dunkel..
Nur unsere Kopflampen spendeten ein wenig Licht. Diese Höhle zu erkunden war eine gute
Erfahrung.
Am zweiten Tag waren wir klettern wir haben zu Beginn kurz gelernt wie man seinen
Kletterpartner richtig sichert und dazu noch 2 Knoten um sich sicher am Seil zu befestigen. Dann
sind wir auf 3 verschieden Routen die ca. 20 m hohe Felswand hoch geklettert, oder haben es
zumindest versucht. Dabei haben wir unserem Partner, der einen beim Klettern gesichert hat, 100%
vertrauen müssen. Auch beim Abseilen liegt man ganz in der Hand des Kletterpartners.
Mit Mountainbikes auf dem Anhänger des Pick up´s sind wir am dritten Tag zu unserem
Absetzpunkt gefahren und von dort aus mit den Rädern leicht bergauf gefahren. Am höchsten Punkt
der Tour haben wir unser mitgebrachtes Mittagessen genossen. Danach ging es ein wenig bergab
zunächst noch auf befestigen Feldwegen. Anschließend sind wir in einen leicht zugewachsenen
Reitweg gefahren. Auf diesem Weg war die Strecke nur durch die wenigen Reifenspuren von den
voraus fahrenden zu erkennen. Inzwischen war der Regen, welcher kurz vorher einsetzte, sehr stark
geworden. Die nun folgende, teilweise rasante, bergab Fahrt wurde gelegentlich unterbrochen da
man sein Rad über Baumstämme, die auf dem Weg lagen, heben musste. Das letzte Stück der
Strecke war nun ein Schotterweg neben einem Fluss. Bei einer kurzen Rast am Fluss haben wir ein
wenig im eiskalten Fluss gebadet und somit unsere Kleidung ein wenig vom Matsch befreit. Der
Regenschauer war nun auch vorbei. Weiter am Fluss kamen wir zu einer Brücke an der wir uns der
„bridge challenge“ stellten . Sie bestand darin, an einem Stahlträger unter der Brücke bis zur
anderen Seite und zurück zu hangeln. Dieses mal bestand niemand diese Aufgabe, da die Brücke
vom Regen noch zu nass war und somit landeten wieder alle im kühlen Nass.
Am Sammelpunkt angekommen haben wir dann die Rückfahrt mit dem Pick up wieder angetreten.