Der Monat des Merkur

 

Es wird jetzt im Mai sehr spät dunkel und man muss schon bis nach 22.00 Uhr warten, um den Sternenhimmel zu sehen.

Aber schon vorher strahlt die Venus im NW hell am Himmel. Sie ist bis Ende Mai unser Abendstern, nähert sich aber immer mehr der Sonne am Himmel und wird dann im Juni nicht mehr zu sehen sein.

Wer ein Fernglas hat, sollte damit zu Venus schauen: Sie zeigt eine schmale Sichelgestalt, die im Laufe des Monats immer mehr abnimmt.

 Wenn Venus dann immer mehr vom Abendhimmel verschwindet, taucht als „Ersatz“ der innerste Planet, der Merkur auf.

Ab dem 19.5. kann man ihn tief am Horizont in der Dämmerung sehen. Am 20.5. steht er nahe unterhalb der Venus, das erleichtert das Auffinden vom Merkur.

Am 22.5. steht Merkur sogar ganz dicht neben Venus, da dürfte man ihn besonders leicht erspähen.

Am 24.5. steht dann die 2 Tage alte gut sichtbare Mondsichel links neben Merkur.

 Merkur ist sehr schwer zu beobachten, selbst Kepler hat auf seinem Sterbebett geklagt, dass er ihn nie gesehen hätte…jetzt im Mai haben aber alle eine gute Chance den innersten Planeten am Himmel zu beobachten

 

Merkur ist ein kleiner Gesteinsplanet, er hat einen Durchmesser von nur 4900 km und umkreist die Sonne in einem Abstand von 58 Millionen Kilometer. Seine Oberfläche gleicht der des Mondes, eine Landschaft aus Kratern, Gebirgen und Lavaflächen.

Je nach Sonneneinstrahlung liegt seine Temperatur zwischen eisigen -170°C und Werten bis zu +400°C.

Er hat keine Lufthülle und deshalb gibt es auch keinen Temperaturausgleich zwischen Schatten und sonnenbeschienenen Teilen.

 

Blicken wir weiter zum Sternenhimmel. Etwa gegen 23 Uhr wird es dunkel genug für weitere Sternbilder:

 

Genau über uns, um das Zenit, den höchsten Punkt des Himmels herum, steht die wohl bekannteste Sternengruppe, der Große Wagen, der Teil des Sternbildes Großer Bär ist.

 

Der Große Wagen fällt durch den charakteristischen Wagenkasten auf, an den sich die Deichsel, ein flaches Sternendreieck, anschließt.

Der mittlere Deichselstern Mizar ist der sog. Augenprüfer: Wer sehr gute Augen hat, erkennt einen deutlich lichtschwächeren Stern direkt neben Mizar. Es ist Alkor.

Mizar und Alkor bilden ein Doppelsternsystem. Beide Sterne sind rund 82 Lichtjahre entfernt und stehen knapp ein Lichtjahr voneinander getrennt. Es ist nicht bekannt ob sie auch wirklich durch Schwerkraft aneinandergebunden sind und sich umkreisen.

Aber Mizar besteht aus vier Sonnen und Alkor selbst ist auch ein Doppelstern.

Würden Mizar und Alkor zusammengehören, dann würden sie also ein sechsfaches Sternsystem bilden.

 

Mit Hilfe des Wagenkastens kann man auch die Nordrichtung und damit den Polarstern finden:

Dazu verlängert man die Verbindungslinie der hinteren beiden Kastensterne etwa um das Fünffache nach oben, dann trifft man auf den am Ende der Deichsel des Kleinen Wagens stehenden Polarstern. Unter ihm ist dann der Nordpunkt des Horizontes.

 

Verlängert man die Verbindungslinie der hinteren beiden Kastensterne des Großen Wagens dagegen nach unten, so zeigt sie auf den 78 Lichtjahre entfernten hellsten Stern im Sternbild Löwe, den Regulus.

 

Die Sternwarten sind zur Zeit alle für die Öffentlichkeit geschlossen, aber unter https://astronomiekassel.blogspot.com sieht man immer die aktuellen Bilder vom Kasseler Sternenhimmel.

Planeten im Mai:

Merkur: Im dritten Monatsteil abends im NW

Venus:  Noch bis Ende Mai Abendstern

Mars: Taucht morgens im SO auf

Jupiter: Geht nach   Mitternacht im SO auf

Saturn: Geht nach Jupiter im  SO auf

Aktuelle Nachrichten:

Aktuelle Informationen und aktuelle Bilder vom Sternenhimmel und vieles mehr findet man täglich in der Astronomie-App: starsapp.sfn-kassel.de

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