Mars und Mond im „Goldenen Tor der Ekliptik“

Abschied vom Winterhimmel

Am westlichen Himmel verabschieden sich jetzt die Wintersternbilder: Der Orion mit den Gürtelsternen neigt sich nach Beginn der Dunkelheit dem Untergang zu, über ihm folgen Castor und Pollux mit dem Sternbild der Zwillinge. Westlich vom Orion steht der rötlich leuchtende Aldebaran, ein 67 Lichtjahre entfernter alter Riesenstern.  

Unter ihm steht eine sehr lockere Ansammlung junger Sterne, die Hyaden. Dieser V-förmig anzusehende offene Sternhaufen ist etwa 151 Lichtjahre entfernt und vor 800 Millionen Jahren entstanden.

Rechts von Aldebaran steht eines der schönsten Himmelsobjekte des Winterhimmels, der offene Sternhaufen der Plejaden. Er heißt auch Siebengestirn, da man bis zu sieben Sternen mit dem bloßen Auge erkennen kann, deren Anordnung an eine Mini-Ausgabe des großen Wagens erinnert.

In den Plejaden stehen aber mehr als 500 junge Sterne, die aus einer über 5 Lichtjahre großen Gas- und Staubwolke vor 100 Millionen Jahren entstanden sind. Auf länger belichteten Aufnahmen sieht man einen Teil des Staubes im Licht der Sterne leuchten.

Offene Sternhaufen sind die Kindergärten der Sterne. Sterne und ihre Planeten entstehen nahezu immer in Gruppen, die sich dann in einigen hundert Millionen Jahren auflösen und auf die Umgebung verteilen. Auch die „Geschwister“ unserer Sonne kann man heute noch an gemeinsamen Bewegungen im Kosmos erkennen.

 

Die Bewegung von Mars und Mond

Plejaden und Hyaden bilden das „Goldene Tor der Ekliptik“ Die Ekliptik ist die Jahresbahn der Sonne, längs der man auch die Planeten und den Mond sieht.

 

Mars steht Anfang April dicht bei den Plejaden und wandert dann bis zum 8.4. durch das „Goldene Tor“. Sehr schön wird man von Abend zu Abend die Eigenbewegung des Mars unter den Sternen erkennen können.

Am 8.4. steht der Mond unterhalb der Verbindungslinie Hyaden – Plejaden und schon einen Abend später sieht man die Mondsichel oberhalb von Aldebaran links vom Mars.

 

Die Bewegung des Mars am Himmel entsteht sowohl durch den Umlauf des Planeten um die Sonne als auch durch die Eigenbewegung der Erde zur gleichen Zeit.

Die Mondbewegung am Himmel ist nur durch seinen Umlauf um die Erde bestimmt.

 

Aktuelle Bilder zu diesen schönen Himmelskonstellationen werden im Astronomie-Blog www.astronomiekassel.blogspot.com regelmäßig veröffentlicht.

 

Zurück zum Sternenhimmel

Jetzt im Frühling steht am abendlichen Sternenhimmel das Sternbild Großer Wagen hoch im Südosten. Es fällt durch den charakteristischen Wagenkasten auf, an den die Deichsel, ein flaches Sternendreieck, anschließt. Der Große Wagen ist eigentlich nur ein Teil des Sternbildes Großer Bär, das aber wegen der lichtschwachen Sterne nicht so auffällig ist.

Mit Hilfe des Wagenkastens kann man die Nordrichtung und damit den Polarstern finden:

Dazu verlängert man die Verbindungslinie der hinteren beiden Kastensterne etwa um das Fünffache, dann trifft man auf den am Ende der Deichsel des Kleinen Wagens stehenden Polarstern. Unter ihm ist dann der Nordpunkt des Horizontes.

 

Planeten im April:

Merkur: unsichtbar zu dicht an der Sonne

Venus: nur noch am Monatsanfang in der Morgendämmerung am Osthimmel

Mars: abends im Westen

Jupiter: Geht nach 2.00 Uhr im SO auf

Saturn: geht eine Stunde nach Jupiter im SO auf

 

Sternkarte:

Anblick des Sternenhimmels am 8.4. gegen 21.30 Uhr Richtung Westen mit den Positionen von Mond und Mars. Eingezeichnet ist die Marsbewegung ab dem 3.4. und die Mondbewegung zum 9.4. (B.Holstein, AAK)