Gasriese Jupiter: Star des Nachthimmels

Unübersehbar steht Jupiter zurzeit als hellstes Objekt am Himmel. Anfang März steht er der Sonne genau gegenüber, d.h. er geht bei Sonnenuntergang auf und ist die ganze Nacht unterhalb des Sternbildes Löwe zu beobachten bevor er in der Morgendämmerung im Westen untergeht.

Jupiter ist der größte Planet in unserem Sonnensystem (Durchmesser 143000 km oder 11 Erddurchmesser) und auch mit 318 Erdmassen der massereichste. Auch mit 63 Monden hält er einen Rekord. Die vier hellsten und größten Monde Io, Europa, Ganymed und Kallisto hat schon Galilei beobachtet, man kann sie sogar in einem Fernglas erkennen.

Rechts von Jupiter findet man das Wintersternbild Orion, links oberhalb steht der Große Wagen und links unterhalb geht der Bootes mit dem hellen rötlich leuchtenden Stern Arkturus auf. Jupiter steht fast auf einer Linie mit Arkturus und dem hellsten Stern des Löwen, Regulus.

Ein Blick auf Wolken und Wirbelstürme

Wer Jupiter zum Beispiel in der Sternwarte auf dem SFN mit einem Fernrohr beobachtet, erkennt sofort die zahlreichen Wolkenbänder, die langgezogen parallel zum Äquator verlaufen, da sich Jupiter sehr schnell dreht: Ein Jupitertag dauert weniger als 10 Stunden. In den Wolken sieht man zahlreiche Wirbelstürme, der größte und bekannteste ist der „Große Rote Fleck“. Seit über 350 Jahren kann man ihn schon beobachten, er trotzt wegen seiner Größe (die Erde würde zweimal hinpassen) allen Klimaschwankungen auf Jupiter.

Der Riesenplanet besteht fast vollständig aus Gasen (etwa 90% Wasserstoff und knapp 10 % Helium), die mit zunehmender Tiefe flüssig und wegen des großen inneren Druckes in der Nähe des aus Eis und Gestein bestehenden Kernes sogar fest werden. Die Zusammensetzung Jupiters gleicht der des Sonnennebels, aus dem sich alle Planeten vor 4,5 Milliarden Jahren gebildet haben.

Im Zentrum hat er sich noch nicht richtig abgekühlt, vermutlich beträgt die Temperatur dort  einige 10000 Grad. Und noch schrumpft Jupiter durch die eigene Schwerkraft um jährlich etwa 3 cm. Die dabei freigesetzte Wärme strahlt er ab und senkt seine Temperatur langsam weiter.

Viele andere Sterne haben auch jupiterähnliche Planeten, da man solche Riesenplaneten gut auch in Sonnensystemen beobachten kann, die viele hundert Lichtjahre entfernt sind. Jupiter ist „unser“ Vertreter eines der häufigsten Planetentypen im Universum.

Jupitermond Europa: Ozean unter dem Eis nachgewiesen

Der Mond Europa besitzt einen über 15 Kilometer dicken Eispanzer, unter dem sich ein riesiger 100 km tiefer Ozean aus Wasser befindet, der  durch die innere Wärme des Mondes und die durch Jupiter hervorgerufenen Gezeiten aufgeheizt wird. In diesem warmen Meer könnte es durchaus Leben geben.

Planeten im März:

Venus und Merkur sind im März nicht zu beobachten. Mars geht nach Mitternacht im Osten auf. Jupiter ist die ganze Nacht hellstes Objekt am Himmel. Saturn geht am Morgenhimmel im Osten auf. Zwischen dem 19.3. und 22.3. zieht der fast volle Mond an Regulus und Jupiter vorbei. Am 23.3. geht dann der Vollmond unterhalb von Jupiter auf.

Angebot:  

Bundesweit findet am Samstag, 19.3. der „Tag der Astronomie“ statt.

Die „Sternwarte auf dem SFN“ ist deshalb am 19.3. mit Sonderveranstaltungen ab 15 Uhr geöffnet:

Vorträge: 16.00 Uhr Unsere Sonne

                  18.00 Uhr Die wunderbare Welt der Schwerkraft

                  19.00 Uhr Gravitationswellen und Schwarze Löcher

                  20.00 Uhr Jupiter – Der Gasriese und seine Monde

                  21.00 Uhr: Gibt es Leben auf dem Jupitermond Europa?

Beobachtungen (nur bei wolkenfreiem Himmel):

 15 Uhr bis 18 Uhr: Sonne

 20 Uhr bis 22 Uhr: Jupiter und Mond

Führung durch das SFN mit Vorführungen um 17 Uhr

 

Sternkarte:

Sternkarte vom 19.3., 20.00 Uhr (credit: Bernd Holstein, AAK)