Seltener Planetenreigen mit Mond am Morgenhimmel

Diesen Monat wollen wir erneut den morgendlichen Sternenhimmel ansehen. Da die Sonne inzwischen erst weit nach 7.00 Uhr aufgeht muss man vielleicht nur etwas früher aufstehen um Anfang Oktober einen besonderen Anblick zu genießen.

Am Monatsanfang sieht man morgens im Nordosten den Großen Wagen senkrecht nach oben steigen. Rechts davon im Osten auf der Höhe der Wagendeichsel steht der helle Stern Regulus im Sternbild Löwe.

Neben Regulus steht der Planet Venus als Morgenstern, etwas weiter unterhalb der rötlich leuchtende lichtschwächere Planet Mars, darunter kommt dann der wieder deutlich hellere Riesenplanet Jupiter. Am Morgen des 10. Oktobers steht die schmale Sichel des abnehmenden Mondes unterhalb vom Jupiter. Und mit etwas Glück, besser mit Hilfe eines Fernglases, kann man dicht am Horizont den innersten Planeten Merkur entdecken.

Vier Planeten in einer Reihe, zusammen mit der schmalen Mondsichel: ein seltener Anblick für den sich das etwas frühere Aufstehen lohnt.

Regulus ist ein fast 80 Lichtjahre von uns entfernter sehr junger heißer Stern, der dreimal so groß wie unsere Sonne ist.

Venus ist ein Planet, der innerhalb der Erdbahn um unsere Sonne kreist. Wegen seiner dichten Lufthülle strahlt er viel Sonnenlicht zurück. Deswegen ist Venus immer besonders hell am Himmel und da sie entweder abends oder morgens nahe an der Sonne steht, bezeichnet man diesen Planeten auch oft als Morgen- oder Abendstern.

Mars umkreist die Erde außerhalb der Erdbahn. Ein Wüstenplanet mit einer sehr dünnen Lufthülle, auf dem man aber vor kurzem wasserhaltigen Schlamm an der Oberfläche nachgewiesen hat. Seine Oberfläche ist stark eisenhaltig, deshalb leuchtet er rötlich.

Jupiter ist unser größter Planet. Er besitzt wahrscheinlich einen festen oder flüssigen Kern in Erdgröße, der von gewaltigen dichten Gasschichten umgeben ist. Sein Durchmesser ist elfmal größer als der der Erde.

Merkur ist der innerste Planet unseres Sonnensystems und deshalb nur schwer nahe der Sonne zu beobachten. Er ist ein kleiner mit Kratern und Wüsten überzogener Gesteinsplanet ohne Lufthülle. Eigentlich sieht er dem Mond, der zurzeit über ihm am Himmel steht, sehr ähnlich.

Drei Tage später, am 13.10., steht der Mond in Richtung Sonne, es ist Neumond. Danach taucht er als schmale Sichel abends im Westen auf.

Bis zum Monatsende müssen wir warten, dann präsentiert uns der Mond ein weiteres Himmelsereignis.

Mond bedeckt hellen Stern

Dazu blicken wir am 29.10.  nach 22.30 Uhr erneut Richtung Osten. Dieses Mal sehen wir  das Himmels – W, die Cassiopeia schräg über dem Horizont, darunter der Perseus, an dessen Ende der junge Sternhaufen der Plejaden gut zu sehen ist. Unterhalb der Plejaden steht der helle rötlich leuchtende Aldebaran im Stier, neben ihm der nicht mehr ganz als Vollmond beleuchtete Mond, der linke Rand der Mondscheibe erhält 3 Tage nach Vollmond schon kein Sonnenlicht mehr.

Aldebaran ist ein alter Riesenstern, der 65 Lichtjahre von uns entfernt steht.

Da der Mond um die Erde kreist, wandert er langsam am Himmel von West nach Ost, so dass er einmal im Monat alle Mondphasen durchläuft. Durch diese eigene Bewegung des Mondes nähert er sich langsam Aldebaran. Gegen 22.48 Uhr bedeckt die dunkle Seite des Mondes den sehr hellen Stern Aldebaran, der erst wieder nach einer Stunde auf der hellen (westlichen Seite) des Mondes auftaucht.

Besser kann man die monatliche Bewegung des Mondes am Himmel nicht wahrnehmen. Wer genau sehen will, wie Aldebaran hinter dem dunklen Mondrand verschwindet, sollte ein Fernglas zu Hilfe nehmen.

Angebot:

Zur Beobachtung der Aldebaranbedeckung durch den Mond öffnet die Sternwarte auf dem SFN in der Parkstr.16 zu einer Sonderführung am Sonntag, 29.10. um 22.00 Uhr bis 24.00 Uhr..