SFN stellt Teammitglieder beim weltweit anspruchsvollsten Physikwettbewerb

Nach monatelangen Vorbereitungen und vielen Auswahlverfahren sind zwei Teilnehmer aus dem Schülerforschungszentrum Nordhessen der Universität Kassel an der Albert-Schweitzer-Schule im fünfköpfigen Deutschlandteam des weltweit anspruchsvollsten Physikwettbewerbs für Schüler, desInternational Young Physicists' Tournament IYPT 2012.

Clemens Boris (18) und Paul Hege (16) vertreten zusammen mit vier anderen Jugendlichen  Deutschland beim Ende Juli in Bad Saulgau stattfindenden Wettbewerb, zu dem Teams aus über 20 Nationen erwartet werden.

Die Teams müssen Durchhaltevermögen besitzen, schnell reagieren und kompetent auf Englisch präsentieren können. Wer beim IYPT erfolgreich sein möchte, muss mehr als nur überdurchschnittliche Kenntnisse in Physik haben. Der Wettbewerb gilt als der weltweit anspruchsvollste für Schüler.

Das Turnier dauert eine Woche und wird als verbaler Wettstreit über mehrere Runden ausgetragen. Die Aufgabe ist jedes Jahr die Gleiche: 17 komplizierte wissenschaftliche Fragen müssen vorab geknackt, während des Wettbewerbs von der fünfköpfigen Mannschaft auf Englisch präsentiert und in einem verbalen Schlagabtausch gegen die Konkurrenz verteidigt werden. Jeweils drei Teams stehen einander gegenüber: das „Reporter“-Team, das „Opponent“-Team und das „Reviewer“-Team. Das erste wird aufgefordert zu präsentieren, das zweite versucht durch kritisches Nachhaken Schwächen in der Lösung zu finden und das dritte übernimmt die Schiedsrichteraufgabe. Nur drei der meist über 30 angemeldeten Teams kommen ins Finale.  

Die Vorbereitung dauert meist mehrere Monate. Lösungsansätze werden diskutiert, verworfen und wieder neu entwickelt, Experten und Forscher befragt. Versuchsanlagen müssen erdacht und – oft mit Hilfe von erfahrenen Handwerkern – konstruiert werden. Trotzdem gelingt es kaum einem Team alle Aufgaben zu lösen. Deshalb ist der „Captain“ der Mannschaft wichtig: Er muss die richtige Taktik wählen, damit der Gegner die Schwächen nicht herausfindet. Erst nach mehreren Wettkampfrunden steht der Sieger fest.

Clemens und Paul konnten u.a. auf zwei erfolgreiche Forschungsarbeiten aus dem Schülerforschungszentrum Nordhessen zurückgreifen, auf die Untersuchung von Jets in „flüssigem“ Sand und auf den Aufbau einer Wasserbrücke in starken elektrischen Feldern.

Wir sind stolz darauf, dass zwei der fünf Mitglieder der „Nationalmannschaft“ aus dem SFN stammen und auf im SFN geförderte Projekte zurückgreifen konnten.

 Schon seit Monaten haben sich die zehn Kandidaten, von denen nun fünf das Rennen gemacht haben, sowohl an ihren Wohnorten als auch bei regelmäßigen Vorbereitungsseminaren am Ulmer Standort des SFZ ® auf das Auswahlverfahren vorbereitet. Beim letzten Treffen am vergangenen Wochenende stellten die Kandidaten ihre Projekte vor und diskutierten und beurteilten gegenseitig ihre Lösungsansätze. Damit übten sie zugleich den Ablauf des Physik-Weltcups. Denn schon vor Beginn des Wettbewerbs müssen 17 komplexe Forschungsaufgaben gelöst werden, die dann während des einwöchigen Turniers präsentiert und in einem verbalen Schlagabtausch („physics fights“) gegen die Konkurrenz aus über 30 Ländern verteidigt werden müssen. 
Natürlich auf Englisch. Für jede Wettbewerbsrunde vergibt eine international besetzte Jury Punkte. Die drei Teams mit der höchsten Punktzahl bestreiten das Finale. 

 

 

Clemens und Paul im nationalen IYPT2012 Team